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Festliche Matinee im Schauspielhaus: An der Kirchenallee verlieh gestern die "Zeit"-Stiftung den Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Bronislaw Geremek (74), von 1997 bis 2000 polnischer Außenminister. Damit ehrte die Stiftung die Rolle des Politikers in der demokratischen Opposition in Polen und bei der Vorbereitung des friedlichen Systemwechsels. "Geremek hat sich stets dem europäischen Gedanken verpflichtet und als Außenpolitiker das Ziel verfolgt, Polen in die euro-atlantischen Strukturen zu integrieren", so die Jury. Den Förderpreis (10 000 Euro) erhielt die Kinderhilfe Afghanistan.

Geremek war Berater der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc, wurde in den 80er-Jahren interniert. Seit zwei Jahren ist er Europaabgeordneter. Die Kinderhilfe Afghanistan betreibt im Osten des Landes Friedensschulen und Gesundheitsstationen.

In seiner Laudatio würdigte Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher seinen Amtskollegen als überzeugten und überzeugenden Anwalt des Zusammenfindens von Deutschen und Polen. "Tagesthemen"-Moderatorin Anne Will betonte in ihrer Rede, die Kinderhilfe Afghanistan stehe dafür, wie die Entwicklung des so hoffnungslos anmutenden Landes funktionieren könnte. "Einfühlsamkeit, Hilfsbereitschaft, Erziehung und Bildung sind die Schlüssel für eine dauerhafte Entwicklung hin zu Frieden und Fortschritt", sagte Will.