Seit mehr als 15 Jahren treibt der notorische Sprayer Josef Walter F. sein Unwesen in Hamburg. Die vielen Haftstrafen, die er verbüßen musste, haben ihn nicht davon abbringen können. Doch in die Psychiatrie konnte ihn die Justiz nicht einweisen. Die Staatsanwaltschaft verkündete am Rande eines der zahlreichen Prozesse, dass die Delikte dafür nicht ausreichten. Das Gericht wertete die Taten als nicht "bösartig", sondern als "psychologischen Aufschrei". Mehrmals sagte F., dass er einfach nicht mit dem Sprühen aufhören könne. Ein Sachverständiger sollte befinden, wie "normal" der Dauer-Sprayer ist, der das Gericht gern mit "Schalom" begrüßte. Der Gutachter attestierte ihm extrem langsame Gehirnströme im Vergleich zu anderen Menschen. F. müsse sich nach der Strafverbüßung einer Therapie stellen - freiwillig. Eine Gesprächstherapie hatte er 1999 angefangen und sagte damals darüber: "Ich fühle mich dabei nicht wie im siebten Himmel, aber besser als nix."