Stubenküken, Labskaus, Matjes-Spezialitäten - und natürlich Austern: Ab Dezember werden im traditionsreichen Restaurant Cölln's Austernstuben wieder klassisch-hanseatische Speisen angeboten.

Hamburg - Neue Chance für Holger Urmersbach (67). Der Gastronom, der kürzlich den Ratsweinkeller aufgeben musste, übernimmt Cöllns Austernstuben am Brodschrangen im Börsenviertel. Im Dezember gehts los.

Urmersbach feiert damit ein gastronomisches Comeback: 1985 hatte er Cöllns Austernstuben schon mal übernommen. Zehn Jahre wirkte dort sein Küchenchef Wolfgang Grobauer, bescherte dem Lokal einen Michelin-Stern und illustre Gäste. Als Urmersbach 1995 den Ratsweinkeller übernahm, wurde zunächst Grobauer Betreiber der Austernstuben. Nach dessen Insolvenz 2001 zog ein Thailänder in die denkmalgeschützten Räume.

"Damals habe ich glücklicherweise das alte Cölln-Silber und die schönen, alten Bilder eingelagert. Das wird jetzt alles wieder hervorgeholt und benutzt", sagt Urmersbach. Erst mal muss aber umgebaut werden.

Wie die Räume im Untergeschoss ist auch die erste Etage denkmalgeschützt. Die Wände sind mit Jugendstilkacheln und geschnitztem Holz verziert und die Decken goldfarben bemalt. "Oben gibt es auch einen schönen großen Kamin", verspricht der Gastronom. "Das Lokal wird genauso gediegen hanseatisch wie früher."

Auch Separees möchte Urmersbach wieder einrichten. Schon früher waren die kleinen, holzgetäfelten Räume sehr beliebt. Bereits Heinrich Heine, Otto von Bismarck und Hans Albers schlürften hier ihre Austern, handelten bedeutsame Verträge aus und führten wichtige Gespräche. Gekocht werde in Zukunft ähnlich wie im Ratsweinkeller. "In erster Linie werden wir die Klassiker der Hamburger Küche anbieten", sagt Urmersbach. Seine Stammgäste freuen sich jetzt schon: "Kurz nachdem ich die Wiedereröffnung bekannt gegeben hatte, kamen schon die ersten Reservierungen für Januar und Februar."