"Der Schwund wird größer. Immer mehr Menschen werfen ihre Flaschen in den Müll, obwohl sie dafür Pfand kriegen würden", sagt Udo Dewies (47), Sprecher von Brau & Brunnen, einem der drei größten Getränkekonzerne Deutschlands (u. a. Jever, Berliner Pilsener, Dortmunder Union, Vita Cola). "Zehn Prozent unserer Mehrwegflaschen kommen nicht mehr zu uns", sagt Dewies. Er hat eine Erklärung dafür: das Dosenpfand.

Seit dessen Einführung im Januar 2003 liegt nicht mehr nur Pfand auf Mehrweg-, sondern auch auf Einwegverpackungen (etwa auf Dosen), und das ist häufig höher als auf Mehrwegprodukte. Eine Dose Bier wird normal mit 25 Cent bepfandet, eine Flasche Bier mit 8 Cent. "Viele Konsumenten kaufen statt der Dosen jetzt Flaschen, weil sie beim Kauf schon einkalkulieren, daß sie die Verpackung wegschmeißen und nicht abgeben", so der Sprecher. "Sammler profitieren, ihnen bringt das mehr Geld."

Bei Mineralwasserflaschen (1 Liter) ist es ähnlich. Das Einwegpfand beträgt 25 Cent, das Mehrwegpfand 15 Cent. Gehen die Verpackungen aber zurück, kostet das Handel und Industrie etwa 1 Cent pro Stück. Insgesamt zahlen sie für das Pfand- und Rücknahmesystem 135 Millionen Euro pro Jahr zu. So hat es das Bundeswirtschaftsministerium errechnet.

Mehrwegflaschen werden im Durchschnitt 40mal wiederbefüllt, manche kommen bis zu 90mal in den Umlauf. "Bei uns sind es nur 15mal", sagt Udo Franke von der Holsten Brauerei. "Dann sind sie häufig zerkratzt."