Hamburgs Pastor Rüß würdigt Johannes Paul II.

Mit seinem klaren Christusbekenntnis und vielen grundlegenden ethischen Entscheidungen stand Papst Johannes Paul II. den Bekennenden Gemeinschaften und vielen evangelischen Christen nahe - oft näher als viele hohe evangelische Kirchenfunktionäre und Synodenbeschlüsse (zum Beispiel Stellung gegen Abtreibungspraxis und Segnung homosexueller Paare, klares Eintreten für Ehe und Familie, Menschenwürde und Schutz des Lebens!).

Das ist trotz konfessioneller Unterschiede zu würdigen.

Auch wenn man nicht alle theologischen Positionen zu teilen vermochte, so waren doch sein Mut, seine Tapferkeit, seine Glaubenstiefe und Frömmigkeit, die Bereitschaft, Glaubensüberzeugungen auch gegen eine kritische Mehrheit standhaft zu bekennen, bewundernswert, ja vorbildlich.

Mit seiner Person stand er gegen Angepaßtheit, Zeitgeist und Beliebigkeit und Populismus und hob sich damit wohltuend von manchem seiner Kritiker und vielen "Kirchenleitenden" ab.

Mit seiner Art, sein Leiden und Sterben anzunehmen, gab er ein Christuszeugnis für die Welt. Für alle Christen setzte er ein Zeichen, im Glauben an den Auferstandenen in Würde sterben zu können.

Pastor Ulrich Rüß, St. Johannis, Eppendorf, 1. Vorsitzender der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Nordelbien. Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland.