Auf St. Pauli kam es 2004 zu 722 Fällen von gefährlicher Körperverletzung. Diese Zahlen legte Innensenator Udo Nagel (parteilos) mit der Kriminalitätsstatistik vor. Auf der Reeperbahn und den Nebenstraßen waren es 650 Fälle. Der Anteil dieser Taten sei besonders auf St. Pauli gewachsen, stellte LKA-Chef Reinhard Chedor fest. Bei den spektakulärsten Fällen griffen die Täter zum Messer; hier ein Blick in die Chronik:

- Im April kam es um 1 Uhr morgens in der Diskothek Glam an der Reeperbahn zu einer Schlägerei, bei der ein 26jähriger niedergestochen wurde.

- Im Mai wurden sechs Engländer auf der Großen Freiheit von einer Gruppe von Osteuropäern mit Schlagstöcken, Elektroschockern und Baseballschlägern schwer verletzt.

- Am 27. Juni starb der Feuerwehrmann Benjamin G. (22) nach einem Stich ins Herz.

- Im Juli gingen zwei Gruppen an der Wohlwillstraße aufeinander los: Zwei Menschen wurden niedergestochen.

- Im September endete eine Rempelei mit einem Stich in die Lunge eines 18jährigen.

- Am Spielbudenplatz wurde im Dezember ein 17jähriger bei einer Messerattacke schwer verletzt.

Doch bei den Gewalttätigkeiten auf St. Pauli werden nicht in erster Linie Messer verwendet. Bei Schlägereien greifen die Täter nach Erkenntnissen der Polizei häufig zu Gegenständen, die gerade greifbar sind. Das können zum Beispiel abgebrochene Flaschen, Gläser oder auch andere Dinge sein.