Die Qualität der Trauben ist zwar nicht herausragend, aber mit 70 bis 75 Grad Oechsle Zuckergehalt immer noch guter Durchschnitt.

Die Weintrauben von der Waterkant reifen in Südlage über dem Hamburger Hafen. Hier, mit Blick auf die Landungsbrücken und ausgestattet mit Gartenschere und Plastikeimer, ernteten Bürgerschaftspräsident Berndt Röder (55, CDU) und der Stuttgarter Winzer Fritz Currle (60) gestern die ersten Trauben des Jahrgangs 2004.

Am Ende der Lese nahm Currle rund 40 Kilogramm der Sorten Regent (rot) und Phönix (weiß) mit nach Stuttgart. Daraus wird er nun die "Hamburger Stintfang Cuvee" keltern. Schätzungsweise 50 Flaschen werden Bürgerschaftspräsident Berndt Röder dann zur Eröffnung des Stuttgarter Weindorfs am 24. Juni 2005 übergeben.

Der wird natürlich auch von diesem Jahrgang wieder ein wenig verkosten ("Der letzte schmeckte sehr fruchtig, angenehm", so Röder), doch generell dient die "Stintfang Cuvee" als Geschenk zu besonderen Anlässen. Die Stuttgarter Winzer mag das freuen. Immerhin, würden sie die Kosten für die Herstellung dieses Hamburger Weines in Rechnung stellen, müßten sie 300 Euro pro Flasche berechnen. Doch das Geld spielt in diesem Fall keine Rolle. Zumal es um ein Jubiläum geht: Zehn Jahre ist es nun her, daß die Stuttgarter Winzer der Stadt Hamburg die insgesamt 50 Rebstöcke schenkten.

Daß ausgerechnet der Stintfang zum Weinberg wurde, muß nicht verwundern: Wenn die Stuttgarter Winzer nach Hamburg kommen, übernachten sie im Hotel Hafen Hamburg, den Stintfang direkt vor der Nase.