“Hamburg“: Das neue Patenschiff der Hansestadt ist das modernste Militärschiff der Welt.

Fregatte "Hamburg", das neue Patenschiff der Hansestadt, sieht aus wie der Hauptdarsteller eines Hightech-Zukunftsthrillers. Noch liegt das modernste Militärschiff der Welt an einem abgesperrten Ausrüstungskai der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) in Kiel und wartet auf seine für Januar geplante Jungfernfahrt.

Nach wie vor aber ist die "Hamburg" ein Schiff der Geheimnisse, das sich jetzt allerdings erstmals ein wenig geöffnet hat - passenderweise für den Freundeskreis der Fregatte Hamburg e. V., dem hanseatische Honoratioren wie der ehemalige Fregattenbauer und Vorstandschef von Blohm + Voss Herbert von Nitzsch, der Marinehistoriker Peter Tamm, Staatsrat a. D. Dirk Reimers, Generalstaatsanwalt a. D. Arno Weinert und "Rickmer Rickmers"-Stiftungsvorstand Wilhelm Klüver angehören. Sie werden die Crew der "Hamburg" auf vielen Wegen unterstützen.

Wie sieht es in dem neunten Schiff der deutschen Flotte namens "Hamburg" aus?

In der Operationszentrale (OPZ), dem elektronischen Hirn des grauen 5600-Tonners, herrscht totales Fotoverbot. Hier würde der Kommandant in Krisenzeiten mit 20 Spezialisten versuchen, Schiffsverbände vor wellenreitenden Flugkörpern, Düsenbombern und U-Booten zu schützen. Zwei Dutzend Monitore liefern sekundenschnelle Entscheidungshilfen, der Hauptcomputer bearbeitet gleichzeitig bis zu 2000 verdächtige Kontakte über und unter Wasser.

Ende 2004 werden 250 Soldaten/Soldatinnen an Bord sein, unter ihnen auch ein Gefreiter namens Hamburg. Navigationsoffizier Uwe Ziemann (41) aus Wuppertal freut sich auf fünf Jahre auf dem "bequemsten Schiff der Flotte": "Früher lebten bis zu 80 Marinesoldaten in einem Raum, heute nicht mehr als zwölf." Die Küche bietet rostfreie Spitzentechnologie. Proviantmeister Ricardo Biskup aus Prenzlau hat Lebensmittel für 21 Tage an Bord. Vier warme Mahlzeiten und 1200 frische Brötchen pro Tag sind Standard.

Die geräumige Offiziersmesse würde im Fall der Fälle als Verbandsplatz dienen, OP-Raum und zahnärztliche Station liegen gleich daneben. In einer stählernen Badewanne werden Unterkühlungen und Rückenschmerzen behandelt.

Noch nicht angebracht sind Hamburger Straßenschilder wie "Jungfernstieg" und "Reeperbahn" - Patenschaftsschicksal! Auf den Konstruktionsplänen waren keine Straßenschilder-Befestigungen vorgesehen.