Man könnte den Weltzukunftsrat als eine Art globales Gewissen bezeichnen - so sieht es jedenfalls dessen Gründer und Präsident Jakob von Uexküll (64). Als der Rat 2007 seinen Sitz in Hamburg nahm, waren alle begeistert. Nun ist die weitere Finanzierung unsicher und von Uexküll, Spross aus uraltem baltischen Adel, spielt mit dem Gedanken, Hamburg den Rücken zu kehren.

Zwar ist der gebürtige Schwede in der Hansestadt aufgewachsen, aber verwurzelt ist er trotz seiner berufsbedingten Aufenthalte an der Elbe nicht. Mit Ehefrau Sue und Sohn Nikolas hat er seinen ersten Wohnsitz immer noch in London. Ein Kosmopolit eben.

Nach dem Politikstudium in Oxford hatte Uexküll Ende der 70er-Jahre einen Bank-Job geschmissen und zunächst als Übersetzer und Journalist gearbeitet. Er verkaufte einen Teil seiner wertvollen Briefmarkensammlung - und war danach um 1,8 Millionen Mark reicher. Doch Uexküll, der gerne wandert und meditiert, wollte keine materiellen Werte, sondern Zufriedenheit im Leben. Er reiste durch die Welt, engagierte sich gegen Umweltzerstörung und das Elend in der Dritten Welt.

"Ich bin ein Possibilist", beschreibt sich Uexküll selbst. "Ich glaube an die Möglichkeiten!"

Aber nicht mehr an Hamburg?