Er hat mehr Auszeichnungen erhalten als die meisten Sportler, die er in seinem Reporter-Leben vor dem Mikrofon hatte. Goldene Kamera, Bambi in Gold...
Er hat mehr Auszeichnungen erhalten als die meisten Sportler, die er in seinem Reporter-Leben vor dem Mikrofon hatte. Goldene Kamera, Bambi in Gold - für Harry V alerien aber war das nie mehr als eine angenehme Bestätigung für seine abgelieferte Arbeit. "Ich habe immer nur das gemacht, was mir Spaß macht", hat der Mitbegründer des ZDF-Sportstudios bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2004 gesagt. "Und dafür soll ich einen Preis bekommen?"
Gestern bekam die Reporter-Legende einen weiteren - den Herbert-Award im Elysee-Hotel. Es war die Anerkennung für einen, der schon mit zwölf Jahren, unter dem Eindruck der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, beschlossen hatte, Sportreporter zu werden. Der 1958 Ski-Weltmeister Toni Sailer bis aufs Hotelzimmer verfolgte und ihn mit der Zipfelmütze auf dem Kopf im Bett interviewte. Der hartnäckig nachfragte und fesselnd reportierte. "Sappradi! Bursch', pass auf!", rief er, wenn sich die Skiläufer ins Tal stürzten.
Vor zwei Jahren musste der Vater zweier Töchter einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als seine Tochter Laila mit 42 Jahren an Brustkrebs starb. Mit seiner Frau Randi lebt der 85-jährige Münchner am Starnberger See. Sein Motto aus 283 Sportstudio-Moderationen hat er beibehalten: "Zuhören, immer wach sein, das ist wichtig. Sonst wird man verbittert."