Die umstrittene Elbvertiefung wird voraussichtlich doch noch Ende dieses Jahres starten. Zu dieser Einschätzung kommt jetzt der Hamburger...
Die umstrittene Elbvertiefung wird voraussichtlich doch noch Ende dieses Jahres starten. Zu dieser Einschätzung kommt jetzt der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke. Der CDU-Politiker hatte beim Bundesverkehrsministerium in Berlin den aktuellen Planungstand zu den geplanten Baggerarbeiten angefragt, nachdem Zweifel über baldigen Start aufgekommen waren. Jetzt bekam Klimke die Antwort, dass der Planfeststellungsbeschluss Ende 2009 vorliegen werde und die Bauarbeiten unmittelbar im Anschluss starten könnten. Klimke: "Das ist ein positives Signal für den Hafen- und Logistikstandort Hamburg."
Das Planfeststellungsverfahren für die Elbvertiefung ist unterdessen einen Schritt weiter: Das Anhörungsverfahren im Hamburger CCH wurde jetzt nach vier Tagen abgeschlossen. Dabei kamen etliche der insgesamt 7200 Einwendungen zur Sprache, die gegen das 380-Millionen Euro Projekt vorliegen. Weitere solcher Erörterungstermine in den Gemeinden an der Unterelbe sind nun noch bis zum Juni vorgesehen.
Das Ausbaggern der Elb-Fahrrinne soll die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens für große Containerschiffe erleichtern. Geplant ist, dass Schiffe künftig mit rund einem Meter mehr Tiefgang die Elbe befahren können. Umweltverbände, aber auch etliche Bürger entlang der Elbe, lehnen das Projekt jedoch ab. Argumente: Die Elbvertiefung gefährde die Deichsicherheit, verursache negative ökologische Folgen und sei wirtschaftlich nicht begründet.
Angesichts dieser Proteste meldete sich gestern erstmals auch der Hanseatische Ingenieurs Club (HIC) zur Elbvertiefung zu Wort. In dem Verein sind leitende Ingenieure aus der Region Hamburg zusammengeschlossen. Der HIC unterstütze "mit Nachdruck" die Elbvertiefung, so sein Vorsitzender und Professor an der TU Harburg, Christian Nedeß. Der HIC führt dazu mehrere Argumente an: Das Vorhaben sei gut vorbereitet und sicher beherrschbar. "Gravierende ökologische Folgen" seien nicht zu befürchten, vielmehr sei ein Waren-Transport auf großen Seeschiffen dicht an die Zielmärkte in Osteuropa aus Umweltsicht besser als eine Verlagerung auf die Straße. Positive wirke sich das Projekt zudem auf den Wirtschaftstandort der Metropolregion Hamburg und seine Arbeitsplätze aus. Nedeß: "Das Projekt überzeugt fachlich und technisch."