Die Anhörung zur umstrittenen Elbvertiefung droht zu einem Mammutverfahren zu werden: Am Donnerstag stritten sich Planer und Gegner des Projekts den...
Die Anhörung zur umstrittenen Elbvertiefung droht zu einem Mammutverfahren zu werden: Am Donnerstag stritten sich Planer und Gegner des Projekts den ganzen Tag im CCH über Verfahrensfragen, am Freitag ging die Debatte bis Tagesordnungspunkt 3. Angesetzt sind allerdings acht Themenkomplexe, sodass nach Einschätzung von Teilnehmern die zunächst für maximal zwei Tage geplante Anhörung in Hamburg noch bis Ende kommender Woche andauern wird. Damit ist das Verfahren allerdings noch nicht abgeschlossen: In mehreren Orten entlang der Unterelbe sind bis Juni noch sieben weiterer solcher "Erörterungstermine" vorgesehen, die für einen gerichtsfesten Planfeststellungsbeschluss Voraussetzung sind.
Wie berichtet, soll durch die Elbvertiefung erreicht werden, dass große Schiffe mit rund einem Meter mehr Tiefgang die Elbe befahren können. Rund 380 Millionen Euro soll das Ausbaggern kosten, das zum größten Teil vom Bund, zum kleineren Teil von Hamburg finanziert wird. Heftig umstritten sind die Folgen für die Ökologie, die Deiche sowie der tatsächliche wirtschaftliche Nutzen. Rund 7200 einzelne Einwendungen von Bürgern, Umweltverbänden, aber auch Wassersportklubs, und Elbfischern müssen in den Anhörungen besprochen werden - sie sind zu Themenkomplexen zusammengefasst.
Am Freitag ging es um den Bedarf der Elbvertiefung. Die Naturschutzverbände wollten beispielsweise wissen, wie hoch der Anteil der Leercontainer seit 1999 ist. Eine Frage, die aus ihrer Sicht ungenügend beantwortet blieb. Zudem kritisierten sie die Daten zur Arbeitsplatzentwicklung im Hafen, die lediglich hochgerechnet und nicht tatsächlich erfasst seien, wie der BUND kritisierte.