Die Konsequenz, die Bezirksamtsleiter Markus Schreiber aus dem Tod der kleinen Lara zieht - die Kontrolle der Kontrolleure -, ist richtig. Sprachlos...
Die Konsequenz, die Bezirksamtsleiter Markus Schreiber aus dem Tod der kleinen Lara zieht - die Kontrolle der Kontrolleure -, ist richtig. Sprachlos aber macht die Tatsache, dass die Forderung nach einer lückenlosen Dokumentation der Familienbetreuung erst jetzt kommt. Vier Jahre nach dem Tod von Jessica aus Jenfeld, einem Sonderausschuss und einem ganzen Maßnahmenkatalog mit Verbesserungsvorschlägen waren sogar die meisten Politiker der Stadt davon ausgegangen, dass ein solches Instrument längst eingeführt worden sei. Sie irrten.
Eines ist klar: Noch weiß niemand, woran Lara tatsächlich gestorben ist. Gezielte Schuldvorwürfe in Richtung der Mutter oder der betreuenden Sozialarbeiterin sind, zumindest zu diesem Zeitpunkt, verfrüht. Wohl aber müssen sich Hamburgs Politiker, konkret die ehemalige CDU-Regierung, Vorwürfe gefallen lassen: Noch immer gibt es keine festgelegten Standards für die Arbeit der Betreuer. Niemand kann wirklich kontrollieren, wie sie arbeiten. Vier Jahre nach Jessica ist das viel zu wenig.