Die Faktenlage ist klar: Wenn der Hamburger Hafen weiter Job-Maschine für die ganze Metropolregion bleiben soll, dann muss die Elbe ein weiteres Mal...

Die Faktenlage ist klar: Wenn der Hamburger Hafen weiter Job-Maschine für die ganze Metropolregion bleiben soll, dann muss die Elbe ein weiteres Mal vertieft werden. Sonst gerät die Logistikmetropole Hamburg ganz schnell aufs Abstellgleis.

Klar ist aber auch: Gegen Niedersachsen ist die Elbvertiefung schwerlich durchzusetzen. Und deswegen ist es höchste Zeit, in Hamburg über die Art und Weise nachzudenken, wie man die Niedersachsen überzeugen kann und wo man vor allen Dingen auf deren Befindlichkeiten Rücksicht nehmen muss. Die gebetsmühlenartige Wiederholung bekannter Fakten hilft nicht weiter, und vor allem der leicht genervte Hamburger Unterton ob so viel niedersächsischer Sturheit ist kontraproduktiv.

Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck, und der ist in diesem Fall so groß, weil die Gegner der Elbvertiefung sofort mit dem Totschlagargument kommen, hier werde das Leben der Menschen an der Unterelbe aufs Spiel gesetzt für wirtschaftliche Interessen. Die CDU-FDP-Landesregierung in Hannover braucht schlicht Zeit, um mindestens alle Gutwilligen davon zu überzeugen, dass sie ihr Einvernehmen erst nach gründlicher Abwägung erteilt.

Die Niedersachsen können sich eben nicht einfach einen Ruck geben, wie es Bürgermeister Ole von Beust formuliert hat. Sie brauchen ein möglichst breites Bündnis mit den Deichverbänden, und sie brauchen auch wasserdichte Zusagen über finanziellen Ausgleich für die Kostenfolgen der vorangegangenen wie der jetzt geplanten Elbvertiefung.

Natürlich lassen sich die Niedersachsen auch deshalb gerne Zeit, weil die Bauarbeiten am eigenen Tiefwasserhafen Wilhelmshaven inzwischen zügig vorankommen. Da muss man dem Hamburger Konkurrenten ja nicht unnötig schnell helfen ...