Der Kreisvorstand der SPD Eimsbüttel hat eine nachträgliche Mitgliederbefragung zur Bundestagskandidatur gestern Abend erwartungsgemäß mit großer...
Der Kreisvorstand der SPD Eimsbüttel hat eine nachträgliche Mitgliederbefragung zur Bundestagskandidatur gestern Abend erwartungsgemäß mit großer Mehrheit bei nur drei Enthaltungen abgelehnt. Vor allem die Anhänger des bisherigen Eimsbüttler Bundestagskandidaten Niels Annen hatten über Wochen immer wieder eine solche Abstimmung gefordert.
Der Grund: Annens Gegenkandidat Danial Ilkhanipour hatte seine Bewerbung um die Bundestagskandidatur 2009 erst bekannt gegeben, nachdem er sich insgeheim bei den Delegiertenwahlen eine Mehrheit organisiert hatte. Mit dieser "Hinterlist", wie es seine Gegner nannten, hatte er Annen knapp mit 45 zu 44 Stimmen aus dem Feld geschlagen.
Trotz aller Bitten hatte der Sohn iranischer Einwanderer eine nachträgliche Mitgliederbefragung jedoch stets abgelehnt. Anfechtungen seiner Nominierung blieben erfolglos. Am vergangenen Montag schließlich machte Niels Annen in einer Erklärung deutlich, dass er nicht gedenke, Danial Ilkhanipour die Kandidatur weiter streitig zu machen.
Mit der gestrigen Entscheidung hat nun auch die Eimsbüttler SPD-Führung den knappen Sieg Ilkhanipours akzeptiert. An der Basis und in den Distrikten dagegen ist die Partei nach wie vor gespalten. Wichtigste Aufgabe des jetzt zu wählenden neuen Kreisvorsitzenden dürfte es sein, die beiden verfeindeten Lager wieder zusammenzuführen.
Für das Amt kandidiert neben dem kommissarischen Kreischef Milan Pein auch der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Böwer. Ob der neue Parteichef von Delegierten oder per Mitgliederbefragung ausgewählt werden soll, muss nun ein Kreisparteitag am 31. Januar entscheiden. So hat es der Eimsbüttler Kreisvorstand gestern Abend mit knapper Mehrheit beschlossen.