Eine Grünfläche, in der Mitte steht ein rot geklinkertes Klohäuschen der Hochbahn. Ein Denkmal, ein paar Bänke und ein Fleischereifachgeschäft in...
Eine Grünfläche, in der Mitte steht ein rot geklinkertes Klohäuschen der Hochbahn. Ein Denkmal, ein paar Bänke und ein Fleischereifachgeschäft in Sichtweite. So präsentiert sich der Bramfelder Dorfplatz heute. Aber 2014 dürfte es mit dieser Idylle vorbei sein, dann soll hier die neue Stadtbahn starten: "Wirklich? Wir bekommen einen Bahnanschluss. Das ist eine tolle Nachricht und spart Zeit bei der Fahrt in die Innenstadt", sagt Andrea Freese, die mit Tochter Aimee (2) in Bramfeld lebt.
Das Abendblatt hat sich mit dem Auto auf die mögliche Strecke der Stadtbahn gemacht. Mit Menschen gesprochen und sich umgeschaut. Nach wenigen Minuten ist die Steilshooper Allee erreicht. Die Fahrt auf der vierspurigen Straße geht vorbei an Tankstellen, Autowerkstätten und Supermärkten. Etwas versetzt reihen sich die Hochhäuser aneinander. An der Ampel Steilshooper Allee/Ecke Eichenlohweg steht Matthias Müller an der Ampel. Der 22-Jährige ist gerade aus dem Bus gestiegen und hat bereits von der neuen Verbindung gehört: "Super, dann brauch ich nicht mehr mit dem Bus zu fahren. Ich bin mal gespannt, wie sich das Straßenbild verändert, wenn hier die Stadtbahn mittendurch fährt."
Die Fahrt führt weiter zur S-Bahn-Station Rübenkamp, über die Brücke in Richtung Stadtpark. Eine ältere Dame kann es kaum glauben: "Direkt an Hamburgs grüner Lunge vorbei soll eine Stadtbahn fahren?"
Zehn Minuten später ist die Gärtnerstraße erreicht: Eine großzügige vierspurige Straße, der Blick fällt auf Altbauten, Imbisse und Kneipen. Kurz vor der Kreuzung Gärtnerstraße/Osterstraße taucht in der Mitte ein breiter Grünstreifen auf, der müsste der Stadtbahn wohl weichen.
An der Kreuzung, in einem weißen Eckhaus, hat das Geschäft Cramer Wohnvilla sein Domizil. Mitarbeiter Klaus Frye ist wenig begeistert von dem Vorhaben: "So ein Quatsch. Das gibt ein Verkehrschaos. Wenn die Bahn kommt, muss die Kreuzung verbreitert und Häuser abgerissen werden."
Die Fahrt geht weiter, vorbei am Musicaltheater Neue Flora, gegenüber liegt der S-Bahnhof Holstenstraße. Jetzt geht es unter der Brücke durch. Ein paar Kurven und dann ist die Max-Brauer-Allee erreicht. Die Parkfläche in der Mitte der Straße wird es wohl mit der neuen Stadtbahn nicht mehr geben.
Wenig später ist das Ziel erreicht - der Bahnhof Altona. Hier pulsiert das Leben. Autos, Busse, S-Bahnen und Fernzüge. Ein Verkehrsknotenpunkt - fehlt nur noch die Stadtbahn.