Eine Woche nachdem das neun Monate alte Baby Lara tot in einer Wilhelmsburger Wohnung gefunden wurde, will nun das mit der Betreuung der Familie beauftragte Rauhe Haus eine “externe Prüfung seiner Abläufe auf den Weg bringen“. Bilder zum Fall Baby Lara.
Eine Woche nachdem das neun Monate alte Baby Lara tot in einer Wilhelmsburger Wohnung gefunden wurde, will nun das mit der Betreuung der Familie beauftragte Rauhe Haus eine "externe Prüfung seiner Abläufe auf den Weg bringen". Friedemann Green, Leiter des Rauhen Hauses, hat nach eigenen Aussagen den ehemaligen Finanzstaatsrat Detlef Gottschalk (CDU) für diese Aufgabe gewinnen können. Schon in der kommenden Woche soll der Jurist damit beginnen, die "Arbeitsabläufe und mögliche Schwachstellen" im Rauhen Haus zu überprüfen. "Wenn wir Fehler gemacht haben, wollen wir diese kennen und aus ihnen lernen", sagte Green. Die Untersuchung laufe parallel zu den polizeilichen Ermittlungen zum Tod von Lara. Das Rauhe Haus hatte im April 2008 die Betreuung von Laras minderjähriger Mutter Jessica R. übernommen. Gegen Betreuerin Marianne K. vom Rauhen Haus wird derzeit ermittelt. Sie war zuletzt am 3. März bei Jessica R. in der Wohnung, bevor sie in den Urlaub fuhr. Ihre Vertretung hatte sich erst nach dem Tod des Babys mit der Familie in Verbindung gesetzt. Am 11. März wurde Lara tot in der Wohnung aufgefunden. Die Obduktion hatte ergeben, dass das Mädchen mangelernährt und dehydriert war. Die Polizei ermittelt wegen des "Verdachts eines Tötungsdelikts durch Unterlassung".
Senator Dietrich Wersich (CDU) begrüßte diese "offene und selbstkritische" Auseinandersetzung des Trägers mit dem tragischen Vorfall ausdrücklich. Er sagte: "Ich habe den Eindruck, dass alle beteiligten Stellen Behörden, Bezirksamt und Träger großes Interesse an einer stringenten und gemeinsamen Aufarbeitung des Falles haben, um gegebenenfalls notwendige Konsequenzen ziehen zu können."