Betreuer-/innen der Kinder-und Jugendhilfe des Rauhen Hauses sind über den Tod der neun Monate alten Lara zutiefst betroffen. Sie konnten bei der Familie eher eine positive Entwicklung feststellen, keine Vernachlässigung.
Hamburg. Die evangelische Stiftung "Das Rauhe Haus" in Hamburg reagierte mit tiefer Betroffenheit auf den Tod der gerade mal neun Monate alten Lara aus Hamburg-Wilhelmsburg. Seit April 2008 hatte die Kinder- und Jugendhilfe in Abstimmung mit dem Jugendamt die junge Familie betreut.
Erst im September 2008 wurde der Betreuungsumfang reduziert, da die Situation sich zum positiven entwickelt hatte. So wurden aus anfangs zehn Stunden pro Woche fünf Stunden. All dies geschah in Abstimmung zwischen dem Rauhen Haus, dem Jugendamt und der jungen Mutter der der kleinen Lara.
Uwe Mann van Velzen, der Sprecher des Rauhen Hauses, sagte am Donnerstag das die Mutter "in allen Lebensumständen verantwortlich gehandelt und ihr Kind gut versorgt habe". Sie nahm die sozialpädagogischen Hilfsangebote sehr gut an. In den vergangenen Wochen war ein Konzept, rund um die junge Familie, für die Gründung einer Mutter-Kind-Gruppe entwickelt worden. Nach den Hamburger Frühjahrferien sollte diese beginnen.
Zuletzt wurde die Familie von der zuständigen Fachkraft am 3. März besucht. Das kleine Mädchen wurde "wohlauf beim Essen" vorgefunden. Noch am 6. März wurden finanzielle Angelegenheiten für die Familie geregelt und für den 12. März war der nächste Besuch vorgesehen. Anzeichen für Kindesvernachlässigung hätte es zu keiner Zeit gegeben.
Das Rauhe Haus sei bemüht, Kontakt mit der Mutter aufzunehmen, um sie in ihrer verzweifelten Lebenssituation zu unterstützen, sagte Mann van Velzen. Am Mittwochvormittag wurde die Feuerwehr von der Mutter selbst über den Tod informiert. Sie und ihr 21-jähriger Lebensgefährte wurden gemeinsam in der Wohnung von nahen Verwandten festgenommen worden.