Die stundenlangen, hasserfüllten Ausschreitungen nach dem Zweitliga-Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock haben weit über die... Bilder von den Krawallen.

Die stundenlangen, hasserfüllten Ausschreitungen nach dem Zweitliga-Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock haben weit über die Stadtgrenzen hinaus für Entsetzen gesorgt. Zwei Polizisten wurden so schwer verletzt, dass sie noch immer im Krankenhaus liegen. Die Spuren der Verwüstung sind weitgehend beseitigt - nun fordern Politiker und Funktionäre Konsequenzen. Theo Zwanziger, Präsident der Deutschen Fußball Bundes (DFB), will generelle Reiseverbote für Krawall-Fans nicht mehr ausschließen. Konrad Freiberg, Chef der Polizeigewerkschaft GdP, könnte sich gar vorstellen, dass brisante Fußballspiele zukünftig ohne Publikum ausgetragen werden. Freiberg: "Angesichts zunehmender Krawalle im Fußball ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es Tote gibt." Auch Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) fordert Konsequenzen aus dem Krawallabend auf St. Pauli, bei dem es trotz des bisher größten Polizeiaufgebotes bei einem Zweitliga-Spiel in Hamburg zu schweren Schäden gekommen war. Ahlhaus: "Es ist unerträglich, wenn Krawallmacher und Chaoten ein Fußballspiel für ihre hemmungslosen Gewaltexzesse missbrauchen." Wenn ein Fußballspiel und seine sportbegeisterten Zuschauer nur durch ein derart großes Polizeiaufgebot geschützt werden könnten, so Ahlhaus, "dürfen wir nicht so tun, als sei das normaler Bundesligaalltag". Die gesellschaftliche Akzeptanz, eine Menge Steuergelder dafür zu verwenden, solche Spiele zu sichern, sei nicht grenzenlos. Vereine und Verbände müssten jetzt gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Hamburger Polizeiführung plädiert dafür, brisante Spiele künftig möglichst "zeitlich unattraktiv" für reisende Randalierer anzusetzen, beispielsweise am Sonntag oder am Montag.

Der SPD-Innenexperte Andreas Dressel fordert, dass die Vereine sich an den Kosten der Polizeieinsätze beteiligen sollen. Dressel: "Wer Millionen für seine Spieler ausgeben kann, wird ja wohl auch noch ein paar Euro für die Polizei übrig haben."