Reisen ist sein Beruf. Tag für Tag legt Gisbert Holst Hunderte Kilometer zurück. Der 46-Jährige ist Zugchef im ICE. Deutschland und die Nachbarländer sind sein Revier. Die vorbeiziehende Landschaft nimmt er gar nicht mehr wahr. Seine Aufmerksamkeit gilt den Fahrgästen.

So auch gestern, als er zwischen Hamburg und Berlin im Einsatz war. Die Strecke ist teilweise gesperrt, und die Fahrzeit verlängert sich deshalb um rund 40 Minuten. Da sind Fragen und auch mal Kritik programmiert. Aber Gisbert Holst bleibt gelassen: "Ich habe so viel Routine, mich kann eigentlich nichts mehr aus der Ruhe bringen." Kein Wunder, nach mehr als 20 Jahren als Zugchef.

Noch immer geht er in seinem Job auf. Auch wenn es Probleme gibt, es zu Verspätungen kommt, wird er zum "Vermittler" zwischen seinem Arbeitgeber und den Kunden.

Das Leben von Gisbert Holst spielt aber nicht nur auf der Schiene. Mit Lebensgefährtin Marita lebt er in Stellingen. In seiner Freizeit stehen Fahrradfahren und Fitness auf dem eigenen Crosstrainer an. Das macht fit für den Urlaub: Kuba, die Dominikanische Republik und Mexiko haben sie schon bereist. Seinem Arbeitgeber kann er bei den Fernreisen nicht treu bleiben. Gisbert Holst hebt dann lieber ab, bis ihn der Alltag auf die Schiene zurückholt.