Wie hart die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise die Hansestadt treffen wird, kann bisher niemand sagen. Eines ist aber jetzt schon klar: Die...

Wie hart die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise die Hansestadt treffen wird, kann bisher niemand sagen. Eines ist aber jetzt schon klar: Die Zahl der Arbeitslosen ist im vergangenen Monat "stark angestiegen", sagte Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU). Die konkreten Zahlen wird die Agentur für Arbeit am Morgen bekannt geben. Bis zum Ende des Jahres rechnen Fachleute in Hamburg mit einem Anstieg um 30 000.

"Die Krise ist am Arbeitsmarkt angekommen", so Gedaschko, der die Weltwirtschaftskrise und die Folgen für Hamburg mit einem Tornado vergleicht. Man wisse im Vorfeld nur nicht genau, mit welcher Wucht die Hansestadt getroffen werde. Das sei vor allem an der zunehmenden Kurzarbeit zu spüren. Aber auch an ersten Entlassungen in der Zeitarbeitsbranche. Um die Auswirkungen der Krise so gering wie möglich zu halten, versucht die Behörde für Wirtschaft und Arbeit (BWA), mit verschiedenen Programmen gegenzusteuern. Unter anderem sollen über ein vereinfachtes Vergaberecht öffentliche Aufträge kleinteiliger vergeben werden, um sie - bis zu einer Grenze von 100 000 Euro - direkt an lokale Betriebe geben zu können und nicht europaweit ausschreiben zu müssen. Außerdem setzt die BWA verstärkt auf Qualifizierung, um die Mitarbeiter wertvoller für die Unternehmen zu machen und dadurch Arbeitslosigkeit von vornherein zu vermeiden. Durch Kurzarbeit frei werdende Arbeitszeiten sollen für die Qualifizierung genutzt werden. Mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung ist dies jetzt für alle Beschäftigen in Kurzarbeit möglich. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur wird die BWA bei Bedarf entsprechende Maßnahmen unterstützen. Um den Einzelhandel zu stärken, soll Hamburg mit einem Online-Shopping-Portal als Einkaufsmetropole bekannt gemacht werden. "Vor allem die Kreuzfahrttouristen bringen eine hohe Kaufkraft mit", so Axel Gedaschko.

Solange es zu wenige Jobs gebe, könne die BWA mit der Arbeitsagentur letztlich nur dafür sorgen, die "Beschäftigungsfähigkeit" zu sichern. "In zwei Jahren gibt es wieder genügend Jobs. Wer bis dahin nichts tut, ist dann aber dequalifiziert", betonte Gedaschko. Diese Zeitspanne gelte es zu überbrücken.