Wie geht es weiter auf dem Spielbudenplatz? Am Tag nach der Entscheidung des Bausenators Mario Mettbach (51, Schill-Partei) gegen die Koons-Kräne macht sich seine Behörde an die Planung eines offenen und internationalen Gestaltungs-Wettbewerbes. "Wir streben ein Ergebnis in der ersten Jahreshälfte 2004 an", sagt Mettbachs Sprecherin Claudia Eggert (30). Eine englischsprachige Auslobung mit allen Rahmenbedingungen müsse erarbeitet und eine Jury benannt werden. Die Kosten des Wettbewerbes seien noch nicht zu beziffern, sagt Eggert. Bis 2005 rechnet Mettbach mit einer Umgestaltung. Bis dahin soll der Spielbudenplatz befestigt und so für Märkte und Veranstaltungen nutzbar gemacht werden. Die Befestigung soll kurzfristig realisiert werden - mit minimalen finanziellen Mitteln. Eggert: "Das gehen wir jetzt konkret an, in dem wir eine ausführende Baufirma suchen." Ein Kritiker von Mettbachs gescheiterten Koons-Plänen meldet sich jetzt wieder zu Wort: der renommierte Architekt und Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Baumeister (BDB), Mahmood Sairally (69). "Ich begrüße, dass der Senator seinen Fehler eingesehen hat", sagt Sairally. Er hatte sich im März in einem Protestbrief an Mettbach gewandt und dessen Vergabepraxis kritisiert. Sie sei nach geltendem EU-Recht unzulässig. Beim angekündigten offenen Wettbewerb will der BDB mitwirken und ihn transparent halten: "Es darf nicht wieder eine Ausschreibung sein, von der außer einem Inner Circle niemand etwas mitbekommt", sagt Sairally. Der Architekt, der auch Mitglied im europäischen Architektenrat ist, will das Gespräch mit dem Senator und Bürgermeister Ole von Beust suchen und den Sachverstand des BDB anbieten. "Eine europäische Ausschreibung des Wettbewerbs genügt. Es gibt viele talentierte Landschaftsarchitekten und Künstler in Deutschland und der EU. Innerhalb von drei Monaten könnte ein Ergebnis auf dem Tisch liegen", sagt Sairally. Er regt an, ein Team aus Landschaftsarchitekten und Künstlern zu bilden, die auch ein Ohr für die Meinung der Bürger haben. Sairally: "So kommen wir zu einer allgemein akzeptierten und gut eingepassten Attraktion für den Spielbudenplatz."