Star-Architekt Hadi Teherani führte durch die spektakulären Türme. Abendblatt.de erfuhr, wer in die Gastrofläche ganz oben einzieht.

Hamburg. Die Hamburger Reeperbahn hat eine neue Attraktion: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit sind die „Tanzenden Türme“ am Eingang der „sündigen Meile“ fast fertig. „An diesem Standort St. Pauli musste eine Architektur entstehen, die dem Ruf und der Musikmeile gerecht wird“, sagte der Hamburger Architekt Hadi Teherani am Donnerstag bei einem Presse-Rundgang durch das spektakuläre Hochhaus. Der Name „Tanzende Türme“ rührt von der geknickten Fassadenkonstruktion der beiden 90 und 85 Meter hohen Glas-Stahl-Türme her, die sich erst einander zuneigen, um dann in unterschiedlichen Höhen in entgegengesetzte Richtungen voneinander wegzuknicken. „Die beiden Türme stellen ein Paar beim Tango-Tanz dar.

Auf bis zu 24 Etagen befinden sich Büroräume, die hauptsächlich vom Bauherrn, dem Bauunternehmen Strabag, genutzt werden, aber auch Räumlichkeiten für ein Hotel und den traditionsreichen Mojo-Club. „Ende August wird die Strabag mit 800 Mitarbeitern einziehen, im November/Dezember 2012 soll der Gastronomiebereich im obersten Geschoss plus Dachterrasse eröffnet werden“, sagte Matthias Pirschel von der Strabag Real Estate. Ein gut gehütetes Geheimnis war bislang, wer den Zuschlag für eine der attraktivsten Flächen der Stadt bekommt.

Nach Abendblatt-Informationen haben Marc Ciunis und Partner vom East-Hotel, gemeinsam mit Hotelier Andreas Fraatz (Empire Riverside, Hafen Hamburg) ein Konzept vorgelegt. Eine East-Sprecherin bestätigte auf Anfrage: „Wir befinden uns in Endverhandlungen mit dem Vermieter.“

Nur drei der insgesamt 22 Etagen seien noch nicht vermietet, das Hotel im Erdgeschoss des Gebäudes hat bereits geöffnet. Insgesamt hat das Projekt 180 Millionen Euro gekostet.

Hadi Teherani zählt zu den renommiertesten Architekten in Deutschland. Als Sechsjähriger kam der Sohn eines iranischen Kaufmanns 1960 nach Hamburg. Von 1977 bis 1984 studierte Teherani Architektur in Braunschweig, danach folgte ein Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Aachen. 1991 gründete er zusammen mit Jens Bothe und Kai Richter das Architekturbüro Bothe Richter Teherani (BRT Architekten) in Hamburg. Das Büro hat zahlreiche spektakuläre Gebäude im In- und Ausland entworfen, unter anderem Bürohäuser im Kölner Rheinauhafen, die Hafenkränen nachempfunden sind, den Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen und die Zayed Universität Abu Dhabi. In Hamburg zählen der Berliner Bogen, das Dockland an der Elbe und das Deichtor-Center zu den bekanntesten Bauwerken. (ug/dpa)