Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gibt ein Gratis-Faltblatt mit 100 Vorzeige-Anlagen von Altona bis Wandsbek heraus.
Hamburg. Tschüs Carrera-Bahn, Puppenhaus und Playstation. Hallo Sandkasten, Balancierbalken und Schaukel. Gerade bei schönem Wetter tauschen viele das Kinderzimmer gegen den Spielplatz ein. Und die letzten Stubenhocker werden mit einem mütterlichen "Raus mit dir!" an die frische Luft befördert. Aber Spielplatz ist nicht gleich Spielplatz.
Deshalb hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nun einen neuen Flyer herausgegeben. 740 städtische Spiel- und Bolzplätze gibt es in Hamburg. "Sie alle auszuprobieren - dafür braucht es mehr als einen Sommer", sagt Jutta Blankau (SPD), Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt. "Damit Kinder und Eltern wissen, wo es sich am besten gemeinsam spielen lässt, haben wir 100 der schönsten Spielplätze im neuen Flyer zusammengestellt."
+++ Spielplätze in Hamburg-Mitte +++
+++ Spielplätze in Hamburg-Nord +++
+++ Spielplätze in Wandsbek +++
+++ Spielplätze in Altona +++
+++ Spielplätze in Eimsbüttel +++
+++ Spielplätze in Harburg +++
+++ Spielplätze in Bergedorf +++
Aber was macht eine Ansammlung von Spielgeräten zu einem von 100 schönsten Spielplätzen? Bereits 2009 hat die Behörde die Broschüre "Private Spielflächen in Innenstadtquartieren - Hinweise zur Gestaltung" herausgegeben, denn neben den 740 städtischen gibt es auch noch viele private Spielplätze - etwa in Innenhöfen von Apartmenthäusern. Fünf Faktoren spielen demnach zusammen: Raumbildung, Gestaltung mit Pflanzen, Spielwert, funktionale Anpassung an die jeweils vorherrschenden Anforderungen und die Aufenthaltsqualität für Eltern und Erzieher. Daraus entsteht eine Checkliste mit 31 Kriterien. Sind sowohl Plätze in der Sonne als auch im Schatten geplant? Werden robuste, ungiftige Pflanzen verwendet? Darf das Kinderspiel Spuren hinterlassen? Welcher Platz der liebste ist, dürfte am Ende aber vom individuellen Geschmack abhängen. Das Angebot in Hamburg ist vielfältig - vom Hightech-Spielplatz über Wasserspiele bis hin zum minimalistischen und fantasieanregenden Hügelgelände.
Die meisten - nämlich 136 - städtischen Spielplätze gibt es im Bezirk Mitte. In Bergedorf sind es nicht mal halb so viele. Das liegt auch daran, dass sich die Zahl nach der Bevölkerungsdichte richtet. Zwischen den Spielplätzen sollten nicht mehr als 300 Meter liegen.
Verantwortlich für Neubau und Instandsetzung sind die Bezirke. Die Stadt erfasst alles zentral und gibt Geld. Für das Jahr 2012 sind es zwei Millionen Euro. Pro Quadratmeter Spielfläche sind 75 Cent für Pflege und Unterhaltung angesetzt.
Auch für die Kontrolle sind die Bezirke zuständig, allerdings nach einer übergreifenden Regelung. Um sich vom ordentlichen Zustand der Anlagen zu überzeugen, sollen Beamte die Spielplätze mindestens einmal pro Woche in Augenschein nehmen. Einmal im Monat kommt eine operative Kontrolle hinzu, bei der sie - natürlich rein beruflich - zum Kind werden und die Funktion der Geräte prüfen. Eine jährliche Hauptkontrolle macht das Paket komplett. Dabei wird zum Beispiel geprüft, ob Schaukel, Wippe und Karussell fest im Boden verankert sind. "Zudem gibt es regelmäßige Kontrollen durch den TÜV", sagt Kerstin Graupner, Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Behörde freue sich aber, wenn Eltern Mängel dem Bürgerservice (040/42 82 80) melden. Die neuen Flyer mit der Spielplatzkarte liegen von heute an in den Bezirksämtern, Behörden, in der Verbraucherzentrale, im Jugendinformationszentrum, in den Naturschutzinformationshäusern sowie auf dem Gut Karlshöhe aus.