Zwei Wohlfühlkriterien muss ein Landstrich erfüllen. Mehr Anspruch hat Frank Damschen gar nicht an eine Gegend: "Ich brauch es platt, und ich brauch Wasser", sagt er. Ein Urlaub in den Bergen kommt für ihn jedenfalls nicht infrage. Dann lieber Dänemark, womit klar sein dürfte, dass der 1,90-Meter-Mann den Norddeutschen lebt: In Hamburg geboren, bei Blohm + Voss gelernt, ein Haus am Deich, ein Boot in der Elbe - nordisch by nature.
Fast logisch, dass so einer seit 27 Jahren im Hafen arbeitet. Für das Abendblatt hat der Firmenchef von Flint-Werft und Heinrich Hopfgarten GmbH jetzt ein 18 Meter langes Boot in der Anmutung eines Zeitungsschiffs gebaut. "Ein witziges Projekt", sagt der 43-Jährige. Heute wird es beim Hafengeburtstag erstmals gezeigt.
Damals, als Frank Damschen Teil der Hafenfamilie wurde, haben seine Eltern an einen Scherz gedacht. "Als sie im Urlaub waren, habe ich mich in ihrer Firma einfach selbst eingestellt", erzählt der Maschinenbaumeister. "Und bin nie wieder gegangen." Hafenwasser, Schiffsmetall - das hat den zweifachen Vater geprägt. Inzwischen kultiviert er den derben Ton am Südufer der Elbe perfekt, er kennt dort jede Welle im Kopfsteinpflaster.
Selbst in seiner Freizeit, wenn er Bücher über U-Boote liest, blickt er am liebsten übers Wasser. In seinem Wohnort Grünendeich. Oder in Dänemark. Hauptsache Weitsicht.