Hamburg/Hannover. Die Zahl der schwer erkrankten EHEC-Patienten ist auch am Donnerstag in Norddeutschland weiter gestiegen. Inzwischen werden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen über 130 Patienten wegen des durch den Erreger hervorgerufenen sogenannten Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) oder des Verdachts darauf behandelt, wie die Ministerien mitteilten.

In Hamburg wurden 66 Personen im Alter von 9 bis 77 Jahren wegen HUS oder HUS-Verdacht behandelt. Auffallend war dabei vor allem die Verteilung der Geschlechter: Neben 18 männlichen Erkrankten wurden 48 weibliche gemeldet. In Niedersachsen wurden 35 Patienten wegen HUS behandelt, darunter 22 mit einer bestätigten schweren Darminfektion. 30 Patienten mit HUS wurden in Schleswig-Holstein behandelt.

Auch die Zahl der Erkrankungs- und Verdachtsfälle stieg am Donnerstag weiter auf 568 an. Bundesweit gibt es inzwischen vier Todesfälle, die in Zusammenhang mit EHEC gebracht werden. Allerdings wurde EHEC als Erreger noch nicht bei allen Todesfällen labortechnisch nachgewiesen.

Als erste mögliche Quelle für die Verbreitung des EHEC-Erregers wurden am Donnerstag Salatgurken aus Spanien ausgemacht. Der gefährliche Durchfallerreger war in Hamburg an vier Salatgurken nachgewiesen worden. Die Behörden warnen allerdings weiterhin generell vor dem Verzehr von Salat, Tomaten und Gurken in Norddeutschland – unabhängig von der Herkunft des Produkts.