Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald will den gefährlichen Darmkeim EHEC auf Obst und Gemüse durch Plasma inaktivieren.

Hamburg/Greifswald. Laut Institut werden entsprechende Untersuchungen derzeit vorbereitet. Die Untersuchungen müssten aus Sicherheitsgründen in einem Fremdlabor erfolgen, das noch nicht gefunden sei, sagte Projektleiter Jörg Ehlbeck. Grundsätzlich ließen sich Bakterien vom Stamm Escherichia coli auf Lebensmitteln durch Plasma inaktivieren. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der ungewöhnlich aggressive EHEC-Keim mit anderen Bakterien des Stammes vergleichbar ist.

Obst und Gemüse könnte sofort nach der Ernte, auf dem Transport oder bei der Zubereitung in einer Plasmaanlage behandelt werden. Dabei wird Plasma, ein Gas, über die Oberfläche der Lebensmittel geleitet. Diese Methode würde die in Deutschland übliche Reinigung mit klarem Wasser ergänzen, sagte die Biologin Uta Schnabel. Wasser würde etwa 90 Prozent der Mikroorganismen entfernen. Die verbleibenden zehn Prozent seien oft der Grenzwert für Kleinkinder, Alte oder empfindliche Menschen.

Bei der Plasmatechnologie wird Schnabel zufolge die äußere Hülle des Keims zerstört. „Es geht um die mechanische Wirkung“, erläuterte sie. Negative Auswirkungen auf die Lebensmittel in Aussehen und Geschmack oder auf die Inhaltsstoffe würden nicht erwartet. „Plasma als Alternative ist aber noch in der Forschung“, schränkte sie ein.

Obst und Gemüse ist den Wissenschaftlern zufolge eigentlich durch die Schale geschützt, die man abwaschen oder abschälen kann. Problematisch seien vorgefertigte, verpackte Salate, in denen ein Nährmedium für Keime entstehe. Diese würden gerne in Kantinen angeboten, da sie billiger seien als Personal, das sie frisch zubereiten könnte.