Das Wort "nachhaltig" klingt ungefähr so sexy, wie eine Steuererklärung aussieht. Herzen gewinnt man damit nicht. Deshalb vermeidet Lisa Speck diese Verbalhülse, wenn sie ihren Job beschreibt. Die Koordinatorin des Projekts "Fairtrade-Stadt Hamburg" will Einschaltquote, es geht der 28-Jährigen um nichts weniger als gerecht gehandelte Produkte, mit deren Verkauf Kinderarbeit bekämpft und Bauern in Afrika vernünftig bezahlt werden sollen. "Ich setze mich für statthaften Handel ein und organisiere die Zusammenarbeit von Verbänden, Schulen oder Weltläden", sagt die Umweltwissenschaftlerin. 185 Geschäfte und 92 Gastronomiebetriebe in Hamburg genügen diesem Anspruch bereits; die Elbmetropole darf sich jetzt Fairtrade-Stadt nennen.
Das ökologische Bewusstsein der Wahl-Lüneburgerin wurde schon im Elternhaus in Oldenburg/Holstein geschärft. Auf dem Land reifte ihr Entschluss: "Ich möchte einen Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme leisten." Sie glaube daran, dass noch Zeit ist, die Welt zugunsten ihrer Bewohner zu verändern. Mit fairem und ökologischem Handeln.
Privat steigt sie daher nur ungern in das Auto ihres Freundes Malte. Wenn da nur nicht manchmal die Bequemlichkeit wäre ... Für die Anreise zum sechswöchigen Pyrenäen-Wandertrip zog sie indes die ökologisch vertretbare Fahrgemeinschaft dem Flugzeug vor. Der Nachhaltigkeit wegen.