Allein fünf Fälle brachten 83 Millionen Euro ein – im Vorjahr waren es insgesamt nur 68 Millionen. Finanzsenator kündigt weitere Stellen an.
Hamburg. Hamburgs Steuerfahnder haben im vergangenen Jahr Steuerbetrug in Höhe von mehr als 118 Millionen Euro aufgedeckt. Ein Jahr zuvor waren es noch 68 Millionen Euro gewesen, wie die Finanzbehörde am Montag mitteilte. Allein die fünf größten Betrugsfälle hätten der Staatskasse 2010 insgesamt mehr als 83 Millionen Euro eingebracht.
Grund für den starken Anstieg ist der Behörde zufolge die Aufdeckung mehrerer sogenannter Umsatzsteuerkarusselle. Ein Unternehmer, der eine Ware geliefert bekommt, kann sich die in Rechnung gestellte Umsatzsteuer als sogenannte Vorsteuer abziehen. Im Umsatzsteuerkarussell werden die Waren tatsächlich oder nur auf dem Papier mehrmals im Kreis gehandelt. Die Vorsteuer wird laut Finanzbehörde beim Finanzamt geltend gemacht, während die Umsatzsteuer nicht an das Finanzamt abgeführt wird.
Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) kündigte an, noch in diesem Jahr zusätzliche Stellen bei der Steuerfahndung schaffen zu wollen. „Hamburg lässt niemanden davonkommen, der versucht, in betrügerischer Absicht Geld am Fiskus vorbeizuschleusen“, sagte der Finanzsenator. (dapd)