Ein Kommentar von Vera Altrock
Die viel gerühmten Helfer in der Not - es waren diesmal nicht nur Polizisten und Feuerwehrleute, die die Flammen am Wohnhaus in Eimsbüttel löschten und damit noch Schlimmeres verhinderten.
Fünf Menschen wurden durch gewissenlose Brandstiftung verletzt, erlitten Rauchgasvergiftungen; eine ganze Backstube brannte aus, sodass "Die kleine Konditorei" an der Lutterothstraße vorübergehend geschlossen werden musste.
Ein herber Verlust für das Familienunternehmen, das seine Konditorei just frisch renoviert hatte. Aber auch viele Eimsbütteler, die dort regelmäßig ihre Brötchen kaufen, sind von dieser Tat erschüttert. Wie treu sie "ihrer" Bäckerei tatsächlich sind, konnte man am Sonntagmorgen nach dem verheerenden Brand sehen.
Auch wenn es dieses Mal keinen Gratis-Kaffee für die Wartenden gab und schon gar keine Brötchen oder Kuchen, kamen Nachbarn und Kunden vorbei - wie an jedem Tag am Wochenende.
Nicht, um sensationslüstern den Tatort zu begaffen, sondern um den Anwohnern und Geschäftsinhabern Trost zu spenden. Einige durch mitfühlende Worte, andere durch ganz praktische Hilfe. So boten einige Konditoreien spontan an, mit Süßem auszuhelfen, damit die Kunden in der zweiten Filiale an der Osterstraße ihren Kuchen weiterhin bekommen.
Dass Brot- und Kuchenteig so gemeinschaftstiftend sein können, macht eins deutlich: Konkurrenz mag vielleicht das Geschäft beleben. Dieses Eimsbütteler Beispiel zeigt jedoch, dass Mitgefühl und Hilfe in der Not noch viel wichtiger sind.