Was hat dieser Kater für ein tierisches Organ: Wenn Rocco schnurrt, wird es bis zu 86 Dezibel laut. Das klingt nach Guinnessbuch der Rekorde.
Hamburg. Diese Geschichte ist für die Katz. Na ja, für den Kater. Rocco, 17 Jahre auf dem Katzenbuckel und echter Barmbeker Jung, hat ein tierisches Talent: Der Stubentiger schnurrt so laut, dass Freunde, die das Wohnzimmer von Agnes und Dirk Meyer betreten, sich zuweilen fragen, ob eigentlich unter dem Sofa ein Motor laufe. "Der Tierarzt hat schon gescherzt, dass unser Rocco so klingt, als habe er eine gurrende Taube verschluckt", sagt Dirk Meyer, 37, seit sieben Jahren Roccos Herrchen.
Die beiden seien schon zusammen gewesen, als sie ihren Mann kennenlernte, sagt Agnes Meyer. Die 35-Jährige erzählt, dass sie manchmal nachts um den Schlaf komme. Nicht weil ihr Mann schnarcht. Sondern weil ihr Kater schnurrt. "Wir haben uns immer gefragt, ob es auf der Welt noch andere Katzen mit einem solchen Organ gibt", sagt das Paar. Die Antwort fand es in der vergangenen Woche im Abendblatt. In einer kleinen Meldung wurde von Smokey, einem Kater aus Northampton, berichtet. Das Schnurren des Tieres liege bei einer Lautstärke von 67,7 Dezibel, müssen seine Besitzer Ruth und Mark Adams fast schon durchs Telefon gebrüllt haben. Gemeldet hatten sich die beiden Briten bei den Rekordsammlern des Guinnessbuchs.
"Da will sich wohl einer den Weltrekord unrechtmäßig erschnurren", dachten sich die Meyers zu Hause an der Straße Tieloh. Was so ein Inseltiger könne, könne ihr Rocco schon lange. Agnes Meyer, die in der Abteilung Arbeitssicherheit eines großen Versandhandels arbeitet, brachte ein Messgerät mit und machte den Test. Das Ergebnis: 75 Dezibel. Ist Rocco gut drauf, komme er sogar auf 86 Dezibel. "Der Krach unseres Rasenmähers liegt bei 90 Dezibel", vergleicht Dirk Meyer.
Nun soll Rocco mal vorsingen, äh vorschnurren. Und zwar ins Mikrofon der Rekordsammler. "Man muss Roccos Begabung öffentlich machen, damit er es ins Guinnessbuch schafft", sagen die Meyers. Aber ist Rocco auch auswärts siegessicher? Top-Leistungen hat er bisher nur bei Heimspielen abrufen können. Und die Aufregung vor einem Wettkampf sei nicht zu unterschätzen. "Unser Rocco leidet unter Bluthochdruck", sagt Dirk Meyer.
Na ja, den Sieg wird er hoffentlich trotzdem schnurrend einfahren.