Ein Heidi-Kabel-Platz als Visitenkarte für Hamburg
Wer den Hauptbahnhof Richtung Schauspielhaus verlässt, ist entweder ortsunkundig oder hat starke Nerven. Der Hachmannplatz, benannt nach einem honorigen Anwalt, der Anfang des 20. Jahrhunderts Bürgermeister war, ist alles andere als eine Stätte des Wohlbehagens. Verdrecktes Pflaster, zugige Ecken - hier hastet schnell weiter, wer kann. Nun soll ein Teil dieses Platzes, jenseits der Wartezone für lustlose Zeitgenossen und Taxifahrer, eine Neuerung im Namen erfahren. Sicher ist: Der Bekanntheitsgrad der beliebten Volksschauspielerin Heidi Kabel ist ein guter Grund, ihr ein zentrales Areal zu widmen. Schon kurz nach ihrem Tod im vorigen Jahr wurde diese Idee publik. Rechtzeitig zur Eröffnung des Ohnsorg-Theaters an dieser Stelle im Herbst wäre die Umsetzung exzellent terminiert.
Es wäre eine Premiere - auch für den Senat, der damit mit der Regelung brechen würde, erst nach mindestens zwei Jahren einen Platz oder Straße nach einem Prominenten zu benennen. Es ist richtig, sich die Prüfung nicht leicht zu machen. Doch für Hamburg könnte ein Heidi-Kabel-Platz Anlass sein, ein neues Stück vor dem Hauptbahnhof zu inszenieren: die Gestaltung dieses Bereichs als Visitenkarte. Das wäre ein bleibendes Andenken, von dem die Stadt länger als eine Spielzeit profitieren würde.