Manche nennen es Pech, andere bemühen gleich einen Fluch, der über Joachim Löws wackerer WM-Truppe schwebt. In immer kürzeren Abständen humpeln die Nationalspieler vom Feld oder müssen sich in die Obhut der medizinischen Abteilung begeben. Dass Bayern Münchens Jungspund Thomas Müller vom Fahrrad fiel, sich das Kinn aufschlug und die Haut an den Knien abschmirgelte, signalisierte allerdings: Die Gefahren lauern nicht nur auf dem Fußballplatz.
Ein Ort, an dem kein Sportler seiner Gesundheit sicher sein kann, ist das Bad. Als dem spanischen Torhüter Santiago Canizares eine Parfumflasche entglitt, kostete ihn das die WM-Teilnahme 2002. Eine Scherbe hatte eine Sehne durchbohrt. Bremens Torwart Oliver Reck erlitt eine Platzwunde, als ihm eine Seifenschale auf den Fuß fiel. Und Mike Hanke verwundete sich bei einem Ausrutscher in der Wolfsburger Mannschaftsdusche am Spann.
Der irische Nationalspieler Robbie Keane verletzte sich bei dem Versuch, die Fernbedienung mit dem Fuß zu angeln. Stefan Kuntz trat daneben, als er aus dem Bus stieg. Und Paolo Guerrero riss beim Sprint zum Flugzeug (mochte er fliegen?) eine Muskelfaser.
Soll Bundestrainer Löw jetzt etwa ein Dusch-, Fahrrad- und Fernsehverbot aussprechen? Wo soll das hinführen? Denken wir nur an den Klassiker beim 1. FC Saarbrücken. Damals sagte Trainer Uwe Klimaschefski über seinen Spieler Michael Blättel: "Er hat sich im Bett verletzt. Ich weiß auch nicht, wie er das gemacht hat."