Ein Kommentar von Peter Wenig

Am Ende ging es dann also doch ganz schnell. Mit Trainer Armin Veh sowie den Sportchefs Bastian Reinhardt und Urs Siegenthaler stellt der HSV heute seine neue sportliche Leitung vor. Auf den ersten Blick scheint das Trio nur bedingt für den Aufbruch in bessere Zeiten zu stehen. Veh ist zuletzt in Wolfsburg gescheitert, Reinhardt steigt vom Azubi direkt zur Führungskraft auf, Siegenthaler ist nur Insidern als DFB-Chefscout ein Begriff.

Und doch haben die drei eine faire Chance verdient. Veh hat in Stuttgart bewiesen, dass er mit bescheidenen Mitteln ein Team zum Titel führen kann. Reinhardt ist sowohl in der Fanszene als auch in der Mannschaft überaus anerkannt, was ihn für eine Rolle als Vermittler prädestiniert. Eben ein solcher Moderator fehlte in der Krise der Rückrunde. Siegenthaler wiederum stand auch auf der Wunschliste von Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld, der dessen Expertise in Sachen Nachwuchsarbeit und Spieler-Einschätzung über alle Maße schätzt.

Vor allem aber stehen Veh und Siegenthaler dafür, Spieler aus der eigenen Jugend konsequent zu fördern. Genau hier hat der HSV in den letzten Jahren ein verheerendes Bild abgegeben - die sportive Rendite der teuren Nachwuchsabteilung, die jedes Jahr Millionen verschlingt, war desaströs. Und ohne Einnahmen aus dem internationalen Geschäft muss der HSV schon aus finanziellen Gründen künftig auf "Jugend forsch" setzen. Genau daran wird sich das neue Trio indes auch messen lassen müssen.