Der Sozialsenator will es, der Innensenator auch, der private Bahnbetreiber Metronom hat damit gute Erfahrungen gemacht - ein Alkoholverbot im öffentlichen Nahverkehr. 380 Verkehrsunternehmen haben es eingeführt, alle ziehen positive Bilanz. Nur der Hamburger Verkehrsverbund scheint nicht bereit, mitzuziehen und so einen Beitrag zu leisten, Gewalt in Bussen und Bahnen einzudämmen.

Ein Verbot nutzt in der Tat nur, wenn es kontrolliert und sanktioniert wird. Und dies, behauptet der HVV, könnten er und die in ihm organisierten Verkehrsgesellschaften nicht gewährleisten. Das kommt einer Bankrotterklärung gleich.

Niemand erwartet, dass ein Alkoholverbot rund um die Uhr überwacht wird. Schwerpunktaktionen durch Hochbahnwache oder Sicherheitskräfte der S-Bahn sowie Kontrollen durch ohnehin mitfahrende Fahrkartenkontrolleure - ist das zu viel verlangt, wenn es um die Sicherheit der Fahrgäste geht? Nein. Genauso wie es von Fahrgästen nicht zu viel verlangt ist, das Feierabendbier auf zu Hause zu verschieben.

Warum soll beim großen Verkehrsverbund nicht funktionieren, was die kleine Metronom vormacht? Ein Rauchverbot auf den Bahnhöfen ließ sich auch durchsetzen. Wenn der Verkehrsverbund von sich aus nicht mitzieht, ist die Landesregierung gefordert, das Verbot durchzusetzen.