Ein deutsch-russisches Duell zwischen Hamburg und Moskau soll es nicht geben. Das Konzept mit der Fußball-Arena als Austragungsort bleibt.

Frankfurt/Main. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) rechnet sich nach dem Ausstieg von Dubai gute Chancen auf den Zuschlag für die WM 2013 in Hamburg aus. "Wir waren im Vorjahr bei der Vergabe Zweiter und haben ein ordentliches Konzept. Es wäre komisch, wenn wir uns keine Hoffnungen auf die Ausrichtung machen würden", sagte DSV-Präsidentin Christa Thiel dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Neben Hamburg gilt noch Moskau als Kandidat. Der Weltverband Fina wird die WM wohl nicht neu ausschreiben, sondern sich an die beiden Bewerber richten, die im Vorjahr bei der Vergabe im Vorfeld der WM in Rom gegen Dubai baden gegangen waren.

"Wir wollen aber kein deutsch-russisches Duell", sagte Thiel. Vielmehr ist wahrscheinlich, dass sich der DSV und der russische Verband einigen. Demnach könnten sich der DSV und Hamburg auf die WM 2013 freuen. Moskau, das 2013 bereits Schauplatz der Leichtathletik-WM ist, wäre dann zwei Jahre später an der Reihe.

Der DSV, der bislang erst einmal 1978 in Berlin WM-Gastgeber war, muss aber trotzdem an zwei Baustellen arbeiten. Auf der einen Seite ist es ein Pokerspiel mit der Fina, um die eigene Beteiligung an den Kosten möglichst klein zu halten. Zum anderen muss der Verband die Stadt Hamburg überzeugen, im Boot zu bleiben.

SCHWIMM-WM ZU TEUER FÜR HAMBURG?

Hamburgs Sportsenatorin Karin von Welck hatte zuletzt die Erwartungen gedämpft. "Ich bin skeptisch, dass die Stadt in der derzeitigen Wirtschaftslage die WM finanziell stemmen kann", sagte von Welck.

Thiel will dagegen sowohl mit dem Bundesinnenministerium als auch mit der Stadt und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) über die Finanzierung sprechen. "Wir hatten bei unserer Bewerbung ja die prominente Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel und DOSB-Präsident Thomas Bach. Deshalb sind wir mit allen Beteiligten in Gesprächen", sagte Thiel.

An dem Konzept in Hamburg will der DSV festhalten. Demnach könnte die Schwimm-WM erstmals in einem Fußball-Stadion stattfinden. In der Heimstätte des Hamburger SV sollen die Schwimm- und Synchronwettkämpfe sowie die Wasserballspiele stattfinden. Laut Planungen sollen 25.000 Zuschauer die Schwimm-Entscheidungen verfolgen können.

Als Alternative steht die direkt neben dem Stadion gelegene Multifunktionsarena zur Verfügung. Ein weiteres Highlight der WM wäre das Freiwasserschwimmen in der Alster, die sich schon beim jährlichen Triathlon-Weltcup als Schwimmstrecke bewährt hat.

Ursprünglich hatte der DSV bei der Bewerbung etwa 45 Millionen Euro als Etat veranschlagt. Davon war eine Beteiligung an der Hälfte der Kosten durch die Freie und Hansestadt Hamburg vorgesehen.

Das Golf-Emirat Dubai hatte sich am vergangenen Wochenende als Veranstalter zurückgezogen. Hintergrund ist die Wirtschaftskrise, die den ehrgeizigen Plänen mit einem Budget von etwa 350 Millionen Euro ein Ende bereitet haben.