Hamburg. Am Freitag ist das Bürgerbegehren offiziell angemeldet worden. Initiatoren wollen bei Altonale Unterschriften sammeln.

Die Pläne für ein fünfstöckiges, futuristisches Gebäude am beschaulichen Spritzenplatz in Ottensen führen weiter zu heftigen Protesten. Jetzt hat sich auch hier eine Initiative gegründet, die ein Bürgerbegehren gegen den Entwurf des amerikanischen Star-Architekten Daniel Libeskind auf den Weg gebracht hat. Am Freitag sei es offiziell angemeldet worden, am Wochenende wollen die Initiatoren während des Straßen und Kulturfests Altonale bereits Unterschriften sammeln.

Die Pläne für den Entwurf sehen den Abriss mehrerer kleinerer Gebäude vor, unter anderem des Telekom-Hauses dort. Das Baurecht an der Stelle gilt jedoch als unpräzise: So ist zum einen eine viergeschossige Bebauung erlaubt. Gleichzeitig gilt dort ein Erhaltungsgebot für die vorhandene, eher kleinstädtische Struktur rund um den Platz. Die Altoner Bezirkspolitiker wollten daher mit einem neuen Bebauungsplan für Klarheit sorgen – doch die übergeordnete Stadtentwicklungsbehörde stoppte das Verfahren. „Wir befürchten, dass der Libeskind-Bau nun doch durch die Hintertür kommt“, sagt Initiator Hauke Sann, der auch schon das Bürgerbegehren gegen die Bebauung des Zeiseparkplatzes in Ottensen mit organisiert hatte.

Allerdings ist ein erster Vorbescheidsantrag für den Libeskind-Entwurf vom Bauausschuss der Bezirksversammlung vor wenigen Tagen abgelehnt worden. Nur die CDU stimmte dafür: „Wir finden, dass Ottensen eine solche witzige Architektur durchaus vertragen kann“, sagt CDU-Politiker Sven Hielscher. Offen ist, ob die Investoren nun einen zweiten, etwas abgespeckten Versuch wagen werden.