Hamburg. Der 35-Jährige drohte mit dem Einsatz von Granaten und einem Sturmgewehr. Nun sitzt er in U-Haft. Das ist zu den Hintergründen bekannt.

Dramatischer SEK-Einsatz in Hamburg-Lurup: Spezialkräfte haben am Donnerstagabend einen 35 Jahre alten Mann überwältigt und festgenommen. Zuvor hatte der Sohn seine eigene Mutter (68) in ihrer Wohnung festgehalten und mit dem Einsatz von Schusswaffen gedroht, wie der Sprecher der Polizei Hamburg, Sören Zimbal, dem Abendblatt sagte.

Gegen den Mann wird nun unter anderem wegen des Vorwurfs der Freiheitsberaubung ermittelt. Ursprünglich war von einer Geiselnahme die Rede, allerdings stellte der 35-Jährige keine Forderungen und wollte auch keine anderen Ziele durch das Feshalten seiner Mutter durchsetzen.

SEK überwältigt Sohn: Mutter (68) in Wohnung festgehalten

Gegen 21 Uhr hatte der 35-Jährige, der sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befand, selbst den Notruf der Polizei gewählt. Er stieß wüste Drohungen aus und behauptete nach Abendblatt-Informationen unter anderem, ein Sturmgewehr vom Typ AK47 und mehrere Handgranaten zu besitzen.

Daraufhin rückten Beamte vor der Wohnung an der Boberstraße in Lurup an. Wegen der akuten Bedrohungslage wurden Einsatzkräfte des SEK hinzugerufen. Diese konnten den Mann gegen 22.20 Uhr überwältigen. Er leistete heftige Gegenwehr und wurde daher mit einer Spuckschutzhaube aus dem Haus geführt. Die Mutter blieb bis auf einen Schock unverletzt. Sie gab an, dass ihr Sohn sie in der Wohnung festgehalten habe und sie diese nicht verlassen konnte.

Scharfschütze der Polizei war in Lurup auf Balkon postiert

Neben dem SEK waren auch die Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen (USE) sowie mehrere Rettungswagen vor Ort. Unter anderem hatte sich auch ein Scharfschütze auf einem nahen Balkon postiert.

Was genau den Sohn zu der Tat gebracht hat, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Nach Abendblatt-Informationen soll die Mutter zusammen mit ihren zwei Söhnen schon zuvor am Abend größere Mengen Alkohol getrunken haben. Der 50 Jahre alte Bruder des 35-Jährigen verließ die Wohnung aber wohl schon, bevor es zur Eskalation kam. Die Waffen, von denen der mutmaßliche Täter am Telefon erzählte, konnte die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung nicht finden.

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Der 35-Jährige, der über keinen festen Wohnsitz in Hamburg verfügt, sitzt jetzt in Untersuchungshaft und soll noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm wurde auch eine Blutprobe entnommen, um diese auf Alkohol und Drogen zu testen. Der Amtsarzt hat eine Einweisung ins Krankenhaus aus psychischen Gründen abgelehnt.