Hamburg. Das erstaunliche Bauwerk gehört zu den vorbereitenden Arbeiten für den geplanten Neubau der Eisenbahnbrücke. Welche Aufgabe es hat.
Ist das futuristische Kunst? Ein neuer Panorama-Weg durch Altona? Oder schon die neue Bahnbrücke? Nein, bei dem riesigen Bauwerk handelt es sich lediglich um eine Behelfsstrasse als vorbereitende Maßnahme zum umstrittenen Abriss der Sternbrücke. Mittlerweile zieht sich die Kabeltrasse durchs Stadtviertel und beeindruckt Passanten durch ihr Ausmaß.
Sternbrücke Hamburg: Für den Abriss zieht sich riesige Trasse durchs Viertel
Seit einigen Wochen wird an dem Bauwerk gearbeitet, das sich laut Angaben der Deutschen Bahn über etwa 700 Meter erstrecken wird. Allein die Durchfahrtshöhe wird mit 4,5 Metern angegeben. Darüber befinden sich noch einmal vier Rinnen für die verschiedenen Kabel. Damit das Ganze auch Wind und Wetter stabil standhalten kann, fußt das Bauwerk auf kegelartigen Betonklötzen.
„Ist das eine Kabeltrasse oder wohl doch eher eine künstlerische Nachempfindung der Maginot-Linie im Altonaer Stadtraum?“, fragt sich die Initiative Sternbrücke, die gegen den Abriss der Eisenbahnbrücke kämpft angesichts der Ausmaße. Bei der Maginot-Linie handelt es sich um eine Verteidigungslinie der Franzosen gegen die Deutschen.
Deutsche Bahn: Futuristische Trasse zur Sternbrücke soll bis 2027 bleiben
„Um den Bahnbetrieb auch während der Bauarbeiten weiter aufrechtzuerhalten, müssen Kabel aus dem Baufeld heraus genommen und umverlegt werden, damit die notwendigen Arbeiten sicher durchgeführt werden können“, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die Verlegung diene zur Sicherstellung der Strom- und Datenversorgung während der gesamten Bauzeit.
Riesige Kabeltrasse: So sieht es an der Sternbrücke jetzt aus
Voraussichtlich im Herbst sollen die Kabel von der Sternbrücke auf die Hilfstrasse umverlegt und in Betrieb genommen werden. Die Trasse selbst wird den Hamburgern dann länger erhalten bleiben. Denn das Bauwerk soll laut Planung bis zum Ende des Bauprojekts in 2027 stehen bleiben.
Abriss der Sternbrücke: Was die Arbeiten für Hamburgs Autofahrer bedeuten
Die Trasse verläuft von der Eisenbahnüberführung Lippmannstraße entlang der Eifflerstraße, der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee zurück zur Bahnstrecke. Die Fundamente nehmen im Bereich der viel befahrenen Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee jeweils eine Autospur in Anspruch – und das bis 2027. Davon profitieren zumindest Radfahrer, die diesen gesperrten Bereich nutzen können.
Besonders betroffen von Sperrungen und Einschränkungen durch das Bauwerk ist der Bereich Eifflerstraße. Seit Juni ist die Straße für den Autoverkehr in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Das soll auch noch bis voraussichtlich 30. August so bleiben.
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Mit der Fertigstellung der Trasse Ende August kann dann eine Fahrtrichtung freigegeben werden. Laut Angaben der Deutschen Bahn wird die Eifflerstraße bis voraussichtlich 2027 von der Lippmannstraße zur Stresemannstraße hin als Einbahnstraße eingerichtet. Zudem fallen Parkplätze für den gesamten Zeitraum aufgrund des Trassenbauwerks weg.