Hamburg. Leckeres Essen, faire Preise und guter Service – und deshalb auch eine der spannendsten Neueröffnungen der letzten Monate in Hamburg.

Was kommt dabei heraus, wenn sich ein früherer Rezeptentwickler von „essen & trinken“ und ein hoch renommierter, zwischenzeitlich im Ruhestand befindlicher chinesischer Teigtaschenspezialist zusammenfinden, um in einem Restaurant segensreich zu wirken? Eine der spannendsten Restaurant-Neueröffnungen der letzten Monate mit einem außerordentlich stimmigen, preislich sehr fairen Genusskonzept und einem fröhlichen, zugewandten Serviceteam.

Restaurant Hamburg: Batu bietet leckere Dumlings

Der an der belebten Kreuzung Eimsbütteler Straße/Max-Brauer-Allee in den ehemaligen Gemächern des Kurbads Rossi gelegene Laden könnte so auch in Kapstadt, New York oder Kopenhagen stehen: Nach dem Passieren einer unscheinbaren Tür erklimmt man durch ein spärlich illuminiertes Treppenhaus den ersten Stock, bis man in einen gemütlichen, großen, etwas trashig eingerichteten Raum mit offener Küche, großem, schönem, überdachtem Außenbalkon und sehr internationalem Publikum gelangt.

Zu den Highlights der kleinen, feinen, auch Veganer gebührend berücksichtigenden Karte (zusätzlich gibt’s immer noch ein paar Tagesgerichte on top) zählen denn auch die Dumplings (Teigtaschen) – hier durchweg mit oberköstlichen, aromaintensiven, individuellen Saucen abgestimmt. Ob die vegane Mushroom-Variante mit Pak Choi, Chiliöl und Frühlingszwiebeln (fünf Stück 7,90, neun Stück 13,90 Euro), die Pork Chives mit Sesam (ebenfalls 7,90/13,90 Euro) oder die Variante Garnele-Bamboo mit Koriander (10,90/16,90 Euro): Das ist beglückendes Umami pur.

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Richtig viel Spaß machen auch der Flamed Salmon, gebeizter und geflämmter Lachs mit Koriander und zweierlei Kaviar (15,40 Euro), und das marinierte Bio-Freilandei mit großartiger Miso-Cashew-Creme und geröstetem Mais (7,90 Euro). Alles auch toll zum Teilen und In-die-Mitte-Stellen.

Batu: Signature Dish der Hauptgerichte ist Stewed Ginger Beef

Überzeugend das Signature Dish unter den Hauptgerichten, das Stewed Ginger Beef (17,90 Euro): Stunden geschmortes Gulasch mit Spinat, Chiliöl, eingelegten Zwiebeln, gerösteten Schalotten und frischen, hausgemachten dicken Weizennudeln.

Das wurde aber noch viel leckerer, als wir auf Empfehlung unserer Kellnerin Hannah, übrigens einer echten Anwärterin auf den Titel „Freundlichste Servicekraft des Jahres“, noch ein gerüttelt Maß der geheimen Haussoße (nachfragen!) dazugegeben haben.

Neben der normalen gibt es im Batu noch eine zweite Weinkarte

Die „normale“ Weinkarte ist gegenüber dem brillanten Food-Konzept überraschend banal: Weißer Hauswein ist ein etwas laktischer Pfälzer Sauvignon blanc (0,15 l. 6,90, Fl. 29 Euro) in der (partiell) beliebten Geschmacksnote „Aldi-Erdbeerjoghurt gerade abgelaufen“, und auch die anderen Weine reißen einen nicht vom Hocker. Aber gemach, Rettung naht: Es gibt auf Anfrage eine kleine, handgeschriebene Geheim-Weinkarte, die, wie mich deucht, wohl vom Master of Wine Hendrik Thoma zusammengestellt wurde und so spannende Gewächse wie einen Riesling Kabinett von Nahe-Shootingstar Marcus Hees (Flasche 29 Euro, auch nicht mehr als der Erdbeerjoghurt), einen roten Chilenen von über 200 Jahre alten Rebstöcken (39 Euro) oder einen grandiosen Assyrtiko von der Insel Santorini (59 Euro) enthält. Von daher ist das Batu dann doch eine ziemlich perfekte Stätte der Einkehr mit bezahl­baren Genüssen auf hohem Niveau.

Eimsbütteler Straße 1, Tel. 0160 98451603, Di–Sa 18–24 Uhr, www.batu.global