Hamburg. Im Stil einer Eckkneipe eingericht, bringt dieses kleine Restaurant arabische, mediterrane und afrikanische Rezepte auf den Tisch.
Gerd Rindchen
Hamburgs gastronomische Vielfalt und Internationalität ist so unüberschaubar, dass mir doch bis vor Kurzem glatt durchgerutscht ist, dass es seit neun Jahren ein ausgesprochen empfehlenswertes kleines, im Stil einer gemütlichen Eckkneipe eingerichtetes Restaurant mit eritreischer Küche in Bahrenfeld gibt. Die ausnehmend freundliche und fürsorgliche Inhaberin Elsa Hartmann hat traditionelle Rezepte aus ihrer eritreischen Heimat mitgebracht und geschickt mit Inspirationen aus der arabischen und mediterranen Genusswelt vermählt.
Restaurant Hamburg: Auch Veganer werden hier fündig
Das Ergebnis ist eine ausgesprochen eigenständige und nuancenreiche Küche, bei der sowohl Carnivoren als auch Vegetarier und Veganer auf ihre Kosten kommen. Beste Gelegenheit, in die komplexe Vielfalt der Geschmäcker und Aromen reinzuschmecken, ist hier tatsächlich mal das mittägliche oder abendliche Büfett: Ich bin eigentlich nicht so der Büfettfan, aber da viele Salate und kalte Vorspeisen sowie zum Warmhalten gut geeignete Schmorgerichte dabei sind, stellt sich die Sachlage in diesem Falle anders dar. Unter anderem erwarten den geneigt genießenden Gast: Variationen täglich wechselnder orientalisch inspirierter Mezze wie Hummus, Tahini, würziger Bulgur, Kartoffel-Zucchini-Karottenpuffer, Falafel, Bio-Kartoffelstückchen in Safran-Kurkuma- Soße und Auberginen mit Frühlingszwiebeln und Gewürz-Mix.
Elsa‘s Restaurant: Grünkohl auf ostafrikanische Art
Dazu traditionelle eritreische Familiengerichte à la Linsen mit Safran oder Grünkohl auf ostafrikanische Art. Parade-Hauptgerichte sind das saftige Hühnchen nach eritreischer Art in Elsa‘s Secret Sauce gegart und zarte Rindfleischstreifen mit pikanter Tomaten-Chilisauce, flankiert von Salaten und Beilagen wie Blumenkohl mit Safran und orientalischen Gewürzen, Kartoffel-Möhren-Gemüse, Rote Bete auf Kichererbsen, Safranreis und Fladenbrot.
Die Preise im Elsa‘s sind fair, die Portionen groß
Das ganze Vergnügen ist übrigens ausgesprochen preiswürdig: Die nur unwesentlich abgespeckte Mittagsvariante kostet 14,90 Euro, das Concerto Grosso am Abend 24,90 Euro pro Nase. Kleine Gebrauchsanweisung für Ihre Genussoptimierung: Buchen Sie gleich zu Büfettbeginn um 12 oder 18 Uhr, wenn alle Gerichte taufrisch aus der Küche schweben. Und: Probieren Sie erst mal Kleinstmengen von allem, was da ist, damit Sie bei Ihren Favoriten dann ordentlich zuschlagen können. So basieren beispielsweise einige der Rohkostsalate auf nostalgischen Zitrone-Zuckerdressings, die mir schon als Kind in norddeutschen Jugendherbergen nur partiell behagten.
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Aber vielleicht ist das ja genau Ihr Ding. Wenn Sie einen ähnlichen Geschmack wie ich haben, landen Sie am Ende bei den köstlichen Kartoffel-Zucchinipuffern und verzehren final in nennenswertem Umfang das perfekt bereitete eritreische Hühnchen, das allein schon das Anreisen lohnt.
Restaurant Hamburg: Der Wein kommt von Weixelbaum aus Österreich
Ein guter Tipp ist auch Elsa’s Cateringabteilung für die Party in der Firma oder daheim, wenn Sie Gäste mal mit diesem außergewöhnlichen Geschmackserlebnis überraschen wollen. Erfreulicherweise gibt es ein Partnerweingut, Weixelbaum aus Österreich, dessen Welschriesling vorzüglich zu den gereichten Gerichten passt (0,2 l für 7,20 Euro, ein Liter für 30,90 Euro). Insgesamt erweist sich der Ausflug nach Eritrea also als ziemlich erfreuliche Angelegenheit.
Bahrenfelder Steindamm 99, Tel. 040/ 89 03 692, Di–Fr 11.45–15 und 18–23 Uhr, Sa-So 18– 23 Uhr, elsas-restaurantundbar.com