Hamburg. 40 Grundschüler demonstrierten auf Pausenhof gegen die AfD . „Ganz Hamburg hasst die AfD“, lautete ihre Parole. Das sagt der Senat.
Die AfD hat in der Hamburger Bürgerschaft eine Demonstration von Grundschülern auf einem Pausenhof gegen die Partei kritisiert. Wie aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Fraktion hervorgeht, hatten am 17. April 40 Kinder einer Hamburger Grundschule spontan auf ihrem Schulhof gegen die AfD demonstriert.
Bei der Aktion versammelten sie sich demnach in der ersten großen Pause und zogen in einer Formation mit selbst gestalteten Plakaten über den sehr weitläufigen und verwinkelten Hof. Wie der Senat weiter bestätigte, zeigten die Plakate den Spruch „Ganz Hamburg hasst die AfD“. Als die Pausenaufsicht die Schülergruppe bemerkte, sei diese unverzüglich aufgefordert worden, sich aufzulösen. Der Schulleiter sei schriftlich über das Vorkommnis informiert worden. Anwohner der Schule hatten der AfD-Fraktion ein Video von der Aktion zugetragen. Nach Angaben der AfD vom Montag skandierten die Schüler auch die Parole.
Anti-AfD-Demo auf Hamburger Schulhof: AfD mutmaßt Manipulation
„In diesem Land läuft gewaltig etwas schief, wenn 8- und 9-jährige Kinder manipuliert und zu Hass gegen eine politische Partei aufgehetzt werden“, sagte der Fraktionsvize und schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Alexander Wolf laut einer Mitteilung von Montag.
Die Schulleitung wies nach Angaben des Senats das pädagogische Personal an, das Gebot der staatlichen Neutralität von Schulen im Unterricht zu thematisieren und darauf zu achten, dass sich der Vorgang nicht wiederholt. „Dem Schulleiter liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass die Plakate im Unterricht gestaltet worden wären und wie es zu dieser spontanen Versammlung der Schülerinnen und Schüler gekommen ist“, erklärte der Senat. Der Schulaufsicht wurde der Vorfall von der Schulleitung nicht gemeldet. Die Schulbehörde habe erst durch die Anfrage der AfD-Fraktion davon erfahren, hieß es. Die Ganztagsschule im Stadtteil Altona-Altstadt wird von 512 Kindern besucht.