Hamburg. „Happy Jump“ ist ein buntes Spielparadies für Kinder. Betreiber sind ehemalige Artisten. Diskussionen um Eintrittspreise.
Wer häufiger im Westen Hamburgs unterwegs ist, wird es schon bemerkt haben: Auf der großen Wiese an der Osdorfer Landstraße hat ein buntes Spielparadies für Kinder die Zelte aufgeschlagen – oder besser gesagt: die Hüpfburgen. Denn auf rund 2000 Quadratmetern laden bei gutem Wetter 20 aufblasbare Burgen etwa mit Wasserrutschen und Klettertürmen zum Springen und Toben ein.
„Hier können sich die Kinder richtig bewegen und auspowern – im Alltag haben sie ja meist viel zu wenig Bewegung“, sagt Mandy Frank, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Sandro das Hüpfburgenland „Happy Jump“ betreibt.
Ausflug Hamburg: Hüpfburgenland „Happy Jump“ von Zirkusleuten geführt
Das Ehepaar hat früher in einem familiengeführten Zirkus gearbeitet – sie als Luftakrobatin, Seiltänzerin und Sängerin, er als Handstandakrobat und Voltigierer. „Als Corona kam, musste der Zirkus schließen – und machte auch nicht mehr auf“, so Mandy Frank.
Kurz nach der Geburt von Sohn Vitali im Jahr 2021 sei dann die Idee zu „Happy Jump“ entstanden. Seit dem 1. Juli 2022 reist die nun fünfköpfige Familie mit ihrem knapp 13 Meter langen Wohnmobil, zwei Hunden und zahlreichen Hüpfburgen im Gepäck durch den Norden – für die Zirkuskinder in siebter Generation ein ganz normaler Alltag, der aber seine Tücken hat.
Betreiber von „Happy Jump“ findet keine Kitaplätze
So sei es in ihrer Situation zum Beispiel „unmöglich, Kitaplätze zu finden“, weil die Familie nie länger als ein paar Wochen an einem Ort bleibe, erklärt die 35-Jährige. Mit ihrem Beruf falle das Paar, und damit auch ihre Kinder, durch ein Raster.
Das werde besonders bei der Schulbildung deutlich: „In Deutschland gibt es immer noch keine Zirkusschulen, deshalb müssen wir immer genau kontrollieren, ob unsere große Tochter auch wirklich in der Schule lernen kann. Bei uns war das früher so: Als wir fast wöchentlich die Schule gewechselt haben, hat niemand geguckt, ob wir auch wirklich etwas lernen“, sagt Mandy Frank.
Dass das Leben auf Rädern aber auch Vorteile bietet, weiß Tochter Amy (6): „Ich finde jeden Tag neue Freunde.“ Die Sechsjährige hüpft jeden Tag selbst auf dem familieneigenen Hüpfburgen und findet immer schnell Anschluss zu anderen Kindern, bei denen das Spielparadies laut Mandy Frank auf große Begeisterung stoße: „Wir haben hier Familien, die schon achtmal und öfter da waren.“
Osdorf: Hüpfburgen für Kinder – auch Eltern müssen zahlen
Doch besonders bei Familien, die zum ersten Mal kommen, gebe es auch mal Diskussionen – wegen der Eintrittspreise: Neben dem Ticketpreis für Kinder (10 Euro pro Kind ab drei Jahre, 5 Euro pro Kind bis zwei Jahre) müssen Eltern auch für sich selbst Eintritt zahlen (5 Euro) – selbst wenn sie nur als Begleitperson kommen.
Das stoße bei einigen zwar erst mal auf Unverständnis, das Ehepaar bleibt aber entspannt: „Auch die Begleitpersonen nutzen ja unsere Sanitäranlagen und nehmen Platz ein. Das ist nichts anderes als im Schwimmbad oder Freizeitpark. Außerdem dürfen natürlich auch alle Erwachsenen auf die Hüpfburgen“, sagt Mandy Frank. Und spätestens beim Abschied seien bisher immer alle zufrieden gewesen, so die Inhaberin.
Ausflug mit Kindern: „Happy Jump“ noch bis Ende Juni in Hamburg-Osdorf
Mandy Frank ist es außerdem wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Gelände komplett eingezäunt ist, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Eltern sollen sich hier auch mal entspannt zurücklehnen können, während die Kinder auf den Hüpfburgen spielen. Für Verpflegung ist auf dem Gelände ebenfalls gesorgt: In einem Kiosk werden neben Slush-Eis und Süßigkeiten auch Crêpes, Pommes und Bratwürste verkauft.
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Noch bis zum 25. Juni bleibt Familie Frank mit ihrer Hüpfburgenlandschaft in Osdorf, danach geht es nach Barsbüttel. Dort macht „Happy Jump“ dann für einige Wochen auf dem Parkplatz von Möbel Höffner Station, bis es gegen Ende der Saison weiter nach Bönningstedt geht.
Wie es in den kommenden Jahren mit „Happy Jump“ weitergeht, weiß Mandy Frank noch nicht: „Ich denke nicht so weit voraus, dafür ist unser Leben zu spontan. Das Hier und Jetzt ist wichtig.“