Hamburg . Wiederholt und mit akribischer Vorbereitung hat ein Unbekannter die Toiletten am Bahnhof unbenutzbar gemacht. Der Schaden ist enorm.
Wer stört sich so sehr an einer öffentlichen Toilette, dass er oder sie einen enormen Aufwand betreibt, um sie zu zerstören oder zumindest unbenutzbar zu machen – und das wiederholt? Das fragt sich vor allem die Eigentümerin der WC-Anlage, die Stadtreinigung Hamburg, aber auch die Altonaer Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne), in deren Bezirk die Toilette steht.
Bereits zum zweiten Mal haben Unbekannte die Anlage am Bahnhof Holstenstraße zum Ziel gehabt: Zement angemischt, ihn in die Kloschüssel beider WC gekippt und die Türschlösser mit Spezialkleber verschmiert. Die Tat ereignete sich wahrscheinlich in der Nacht zum 2. Januar. „Es gibt keine einzige Toilette in Hamburg, die so vorbereitet und gezielt beschädigt wird wie diese“, sagt Stefanie von Berg, die sich sehr über diesen Vandalismus ärgert.
Vandalismus: Die Toilette am Bahnhof Holstenstraße war bereits im Sommer Ziel
Bereits im Sommer hatte jemand Zement in die Kloschüsseln gegossen und die Schlösser verklebt. Johann Gerner-Beuerle, stellvertretender Sprecher der Stadtreinigung, sagt:„Damals konnten wir unter großem Aufwand die entstandenen Schäden beseitigen“. Ob das diesmal wieder gelingt, sei indes fraglich. Denn zum Zement hat der Täter oder die Tätern Steine gemischt. Gerner-Beuerle:„Derzeit begutachtet unsere Bauabteilung die Schäden.“ Geprüft werden müsse auch, ob der Zement zudem in die Abwasserrohre gelangt und dort ausgehärtet ist.
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Die Toilette wurde erst im April letzten Jahres in Betrieb genommen und hatte rund 200.000 Euro gekostet. Die Stadtreinigung hat Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei gestellt.