Hamburg. Kundenansturm auf den Drilling 2019. Bestellungen aus ganz Deutschland. Das hat jetzt eine unerwünschte Nebenwirkung.
„Der Verkauf läuft gut“, sagt Thorsten Frerichs, der vor knapp zwei Wochen den vermutlich ersten jemals in Hamburg produzierten Whisky auf den Markt gebracht hat. Es ist eine äußerst zurückhaltende Einschätzung. Denn tatsächlich ist der Single Malt namens „Drilling 2019“ bereits annähernd ausverkauft.
Whisky Hamburg: 348 Flaschen innerhalb von zwei Tagen verkauft
Knapp 700 Flaschen hatte Frerichs aus zwei ehemaligen Bourbon-Fässern abgefüllt, in denen der Whisky mehr als dreieinhalb Jahre reifte. „Die 348 Flaschen aus Fass eins waren innerhalb von zwei Tagen ausverkauft. Dass es so schnell ging, war für uns dann doch überraschend“, sagt Gunnar Kaack, der in der Bahrenfelder Destillerie Drilling den Vertrieb organisiert. Überraschend auch deshalb, weil der Drilling 2019 fast ausschließlich im eigenen Onlineshop angeboten wird und mit 89,90 Euro pro 0,5-Liter-Flasche recht hochpreisig ist.
Auch bei Weinquelle Lühmann in Hamburg, dem einzigen Fachhändler, der einige wenige Flaschen zum Verkauf erhielt, hieß es am Dienstag über den Drilling-Whisky: innerhalb weniger Tage ausverkauft. „Die letzte Flasche ist Anfang der Woche weggegangen“, sagt Inhaber Jens Lühmann.
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Wenn überhaupt werden ihm von den Hamburger Whiskymachern nur noch Flaschen aus Fass Nummer 2 nachgeliefert werden können. Von diesen ebenfalls 348 Flaschen sei „schätzungsweise ein Drittel“ noch verfügbar, so Gunnar Kaack. Wegen der unerwartet vielen Bestellungen und weil jede Flasche per Hand abgefüllt, einzeln nummeriert und verschickt wird, gebe es derzeit Verzögerungen beim Versand.
Im Herbst 2023 soll es den Hamburger Whisky wieder geben
Bestellungen seien aus ganz Deutschland eingegangen, sagt Kaack, zumeist aber aus Hamburg und dem Umland. Das war auch bei der Weinquelle so. „Ich nehme an, dass sich einige Whiskyliebhaber eine Flasche gesichert haben und erst mal aufbewahren“, sagt Lühmann. Das ist bei Erstabfüllungen von neuen Destillerien so üblich.
Einen Eintrag in der internationalen Onlinedatenbank Whiskybase, in der mehr als 210.000 Abfüllungen dokumentiert sind, hatte der Drilling 2019 bereits wenige Tage nach dem Verkaufsstart. Eine Geschmacksbewertung gab es dort vorerst nicht. Klar ist, dass der Whisky aus Hamburg vorerst eine Rarität bleibt. Im Herbst 2023 soll die nächste Abfüllung folgen – erneut aus nur zwei Fässern.