Hamburg. Der erste Tatverdacht gegen den minderjährigen Bruder erhärtet sich nicht. Die Mordkommission der Polizei Hamburg ermittelt.

Ein junger Mann ist in der Nacht zum Sonnabend im Stadtteil Lurup durch einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzt worden und später verstorben. Die Tat ereignete sich nach Angaben der Polizei Hamburg gegen 0.20 Uhr in einem Reihenhaus an der Spreestraße. Als die Beamten am Tatort eintrafen, fanden sie den 19 Jahre alten Mann mit einer Schusswunde im Flur seiner Wohnung liegen.

In dem Haus befanden sich nach Abendblatt-Informationen auch der 15 Jahre alte Bruder und die 43 Jahre alte Mutter des Opfers sowie ein Hund. Der Bruder soll zunächst ausgesagt haben, dass ein Unbekannter an der Tür geklingelt habe. Als das Opfer geöffnet habe, habe der Unbekannte ihm in den Bauch geschosssen. Die Mutter will von alldem nichts mitbekommen haben.

Polizei Hamburg: 19-Jähriger stirbt nach Bauchschuss – Tatverdacht erhärtet sich nicht

Die Polizei forderte die Angehörigen auf, die Wohnung zu verlassen. Als der Bruder aus dem Haus ging, kontrollierten die Beamten seine Tasche und fanden darin eine Schusswaffe. Der Junge wurde festgenommen und bekam Papiertüten über die Hände gestülpt, um diese später auf Schmauchspuren zu untersuchen. Auch die Mutter wurde vorläufig festgenommen.

Auch die Mutter wurde vorübergehend festgenommen.
Auch die Mutter wurde vorübergehend festgenommen. © Michael Arning

Der erste Verdacht: Der Bruder habe sich die Geschichte nur ausgedacht und wollte nun die Waffe verschwinden lassen. Als er im Polizeikommissariat durchsucht wurde, sollen die Beamten eine zweite Waffe in seiner Unterhose sowie Munition in seinem After entdeckt haben.

Der 15-Jährige und seine Mutter wurden am späten Sonnabendabend wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen, da sich der Tatverdacht gegen sie nicht erhärtet habe, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Mordkommission hat in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Der Tathergang war auch am Sonntag noch unbekannt.

Der 19-Jährige wurde vor Ort durch einen Notarzt versorgt und später ins Krankenhaus gebracht. Dort erlag er trotz einer Notoperation am Sonnabendabend seinen schweren Verletzungen.