Etliche Zugausfälle und Verspätungen trafen Tausende Reisende in Hamburg. Erst am nächsten Morgen wurde die Leitung repariert.
Ein ausgewachsenes Bahnchaos hat Pendlern und Reisenden in Hamburg und dem Norden am Dienstagnachmittag den letzten Nerv geraubt. Erst am Mittwochmorgen gegen 5 Uhr konnte die Oberleitung repariert werden, wie die Deutsche Bahn auf Twitter mitteilte. Die Züge verkehrten wieder auf dem Regelweg. Jedoch wurden Fahrgäste aufgefordert, ihre Verbindungen vor der Abfahrt auf mögliche Verspätungen zu prüfen.
Ein ICE hatte in Höhe des S-Bahnhofs Langenfelde offenbar einen Teil der Oberleitung heruntergerissen und damit stundenlang eine wichtige Trasse blockiert. Die Störung führte zu massiven Einschränkungen im Fernverkehr von und nach Norden, auch in den Regionalbahnen waren Tausende Fahrgäste betroffen.
Wie es zu dem ungewöhnlichen Vorfall kommen konnte, war zunächst unklar. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärte am Mittwochmorgen schließlich, dass die Oberleitung erst bei Bauarbeiten leicht beschädigt worden war. Durchfahrende Züge hätten den Schaden dann noch vergrößert.
Deutsche Bahn: ICE reißt Oberleitung in Hamburg mit
Ein Regionalexpress nach Itzehoe musste kurz vor dem Bahnhof Eidelstedt evakuiert werden, denn auch auf dem Dach dieses Zugs lagen Teile der Oberleitung. Offenbar musste der Zugführer eine Notbremsung durchführen. Nach Abendblatt-Informationen soll es gut 70 Minuten gedauert haben, bis Reisende den mitten auf der Strecke liegenden Zug verlassen konnten.
Die Regionalzüge in Richtung Norden fuhren nicht mehr ab Hamburg, sondern starteten in Neumünster bzw. Elmshorn. Betroffen waren nahezu sämtliche Verbindungen in Richtung Kiel, Flensburg und Westerland (Sylt). Andersherum endeten Züge aus dem Norden nicht in Hamburg sondern schon in Itzehoe, Elmshorn oder Neumünster. Züge der Nordbahn aus Itzehoe kommend fuhren laut DB Regio über die Güterumgehungsbahn bis zum Hauptbahnhof Hamburg.
Wegen der Oberleitungsstörung sei außerdem zwischen dem Hauptbahnhof Hamburg und Altona kein Zugverkehr möglich gewesen, teilte DB Regio via Twitter mit.
Deutsche Bahn: Ersatzverkehr ab Hamburg-Altona
Nach Pinneberg und Elmshorn hatte die Deutsche Bahn einen Ersatzverkehr ab Hamburg-Altona eingerichtet. Urlauber, die dagegen aus dem Norden etwa von den nordfriesischen Inseln kamen und unterwegs zurück nach Hamburg waren, konnten ab Elmshorn mit dem RE70 bis Pinneberg und von dort aus weiter mit der S-Bahn in die Stadt fahren.
Allerdings gibt es wegen Brückenarbeiten der Deutschen Bahn derzeit auch im Betrieb der S-Bahn wochenlang spürbare Einschränkungen. Fahrgäste werden also auch weiterhin innerhalb Hamburgs mehrere Male umsteigen müssen, um ins Zentrum zu gelangen.