Hamburg. Aus der Kibbelstraße und dem Bereich um die Hauptkirche St. Trinitatis werden historische Fotos, Filme und Erinnerungsstücke gesucht.

Die evangelische Kirche in Hamburg begibt sich auf „Spurensuche in Altonas Pompeji“ und bittet frühere Bewohnerinnen und Bewohner dafür um Mithilfe. Aus der Kibbelstraße und dem Bereich des alten Stadtzentrums von Altona rund um die evangelische Hauptkirche St. Trinitatis werden historische Fotos, Filme und andere Erinnerungsstücke gesucht, teilte der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein mit. Gesucht werden auch persönliche Lebensgeschichten sowie Kontakte zu Zeitzeugen, deren Nachkommen oder Freunden.

Frühere Bewohnerinnen und Bewohner hätten am 26. August die einmalige Möglichkeit zu einer Führung durch das „Altonaer Pompeji“, hieß es. Interessierte melden sich bitte per E-Mail (gunnar.urbach@kirchenkreis-hhsh.de) an, ebenso alle Menschen, die Fundstücke haben. Die Ergebnisse der Spurensuche sollen zum Tag des offenen Denkmals (11. September) in der Hauptkirche St. Trinitatis gezeigt werden.

"Altonas Pompeji“: Fundamente werden wieder freigelegt

Nach 79 Jahren werden den Angaben zufolge derzeit die Fundamente der Kibbelstraße wieder freigelegt. Sie gehörte zur alten Mitte Altonas und wurde mit ihr im Juli 1943 bei der „Operation Gomorrha“ vollständig zerstört. „Die archäologischen Grabungen für das zukünftige Trinitatis Quartier haben zu einer archäologischen Sensation geführt: dem 'Altonaer Pompeji'.“ So habe es Professor Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg, genannt, hieß es. Die Kirche sei eines der wenigen Gebäude, die aus dieser Zeit noch erhalten sind. Mit dem Bau des „Trinitatis Quartiers“ solle nun ein neues urbanes Stück Stadt entstehen und wieder Leben an die Kirche zurückkehren.

Neben einzelnen Gräbern und Grundmauern fanden die Archäologen nach früheren Angaben zahlreiche Alltagsgegenstände und ein großes Sandsteinrelief mit dem Wappen von Altona. Voraussichtlich bis zum Winter führt die Grabungsfirma unter der Federführung des Archäologischen Museums die Untersuchungen durch. Nach Abschluss der archäologischen Arbeiten will die Kirchengemeinde auf dem Gelände ein „Trinitatis Quartier“ für soziale und nachbarschaftliche Initiativen bauen.