Hamburg. Anwalt Abel bringt drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Drogenszene ins Spiel. Bezirk will beraten, Abel droht mit Bürgerbegehren.
Video-Überwachung, anlasslose Personenkontrollen durch Wachleute, Festnahmen nach Jedermanns-Recht - mit seinen kontroversen Vorschlägen zur Bekämpfung der offenen Drogen- und Dealerszene im Schanzenpark hat der Hamburger Rechtsanwalt Christian Abel für Furore gesorgt. Doch umgesetzt werden die von Abel angeregten Maßnahmen vorerst nicht. Der Ausschuss für regionale Stadtteilentwicklung der Altonaer Bezirksversammlung, der am Mittwochabend über eine entsprechende Eingabe Abels debattierte, habe noch weiteren Beratungsbedarf, hieß es.
Die CDU-Bezirksfraktion sicherte Abel indes ihre Unterstützung zu. Sie will in die Bezirksversammlung einen Antrag zur Wiedereinführung des bezirklichen Ordnungsdienstes einbringen, der dann Abels Vorschläge umsetzen könnte. Die SPD-Fraktion zeigte sich zurückhaltend und lehnte eine auch nur vorübergehende Beauftragung privater Sicherheitsdienste ab, während die Linke-Fraktion vorschlug, man könne Marihuana doch gleich legalisieren, dann sei schließlich die strafrechtliche Verfolgung der Dealer obsolet.
Abel droht weiter mit einem Bürgerbegehren
Enno Treumann, Leiter der Task Force Drogen der Hamburger Polizei, skizzierte vor dem Ausschuss zudem die polizeilichen Maßnahmen gegen die Dealer-Szene. Im Kampf gegen die Drogenhändler wäre schon eine bessere Beleuchtung im Schanzenpark hilfreich. Dafür müsse aber der Bezirk sorgen.
Wie geht es nun weiter? Abel sagte dem Abendblatt, er warte wie angekündigt bis Ende Juni. Sollte sich die Situation im Schanzenpark bis dahin nicht gebessert habe, werde er ein Bürgerbegehren initiieren. Schon jetzt hätten sich zahlreiche Helfer zum Unterschriftensammeln bei ihm gemeldet.