Altona. Ein einsamer Bagger: Bis Oktober 2017 dürfen Autofahrer den Lessingtunnel nicht passieren. Jetzt gibt es Bauverzögerungen.

Viele Straßenbaustellen in der Stadt stellen Autofahrer derzeit vor eine große Geduldsprobe. So auch mitten in Altona, wo seit August der Lessingtunnel gesperrt ist – und damit ein wichtiges Nadelöhr im Westen Hamburgs. Das Bauwerk habe seine technische Nutzungsdauer erreicht und müsse saniert werden, hieß es. Zwar ist dann eine Baustelle dort auch tatsächlich eingerichtet worden – doch seit ein paar Tagen ist niemand im Tunnel zu sehen.

Ein einsamer Bagger steht dort, Absperr­gitter sind gespannt, eine halb gebuddelte Grube erkennt man – nur eben keine Bauarbeiter. Als hätten sie den Tunnel, der eigentlich eine große Eisenbahnbrücke ist, fluchtartig verlassen. Der Grund: Bei den Arbeiten habe man feststellen müssen, dass die Baugrube für die zunächst erforderlichen Sielbauarbeiten tiefer und größer angelegt werden müsse als geplant, heißt es bei der Bahn AG auf Anfrage des Abendblatts. Jetzt müsse die Statik überarbeitet und noch einmal geprüft werden. Verantwortlich für diese Arbeiten sei aber das städtische Unternehmen Hamburg Wasser.

Ob die immerhin bis Ende Oktober 2017 geplante Sperrung der Eisenbahnunterführung sich wegen der Überarbeitung weiter verlängern wird, dürfte derzeit noch offen sein. Man gehe nicht davon aus, heißt es bei der Bahn. „Aber die Deutsche Bahn hat keinen Zugriff auf das Bauverfahren und die Absprachen von Hamburg Wasser und deren Auftragnehmer.“

Radfahrer und Fußgänger können durch

Die bisherigen Pläne für die Sanierung des Tunnels sahen zunächst die Sielarbeiten vor. Unter anderem muss ein Mischwassersiel ausgetauscht werden, um den Bau neuer Brückenpfeiler zu ermöglichen, wie es in einer Info der Bahn heißt. Voraussichtlich bis Ende Oktober 2017 wird der Tunnel in beide Richtungen gesperrt, danach wird bis Februar 2018 nur eine teilweise Durchfahrt möglich sein. Fußgänger und Radfahrer können ihn aber während der gesamten Bauzeit weiter nutzen.